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Zweistimmig wählen

■ Viele Neuigkeiten bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein in neun Tagen

Mit der Landtagswahl am Sonntag nächster Woche stößt Schleswig-Holstein in neue Dimensionen vor: Zum einen gibt es mit knapp 2,14 Millionen so viele Wahlberechtigte wie nie zuvor seit der ersten Wahl im nördlichsten Bundesland am 20. April 1947. Hinzu kommen die Verlängerung der Legislaturperiode auf fünf Jahre und das neue Zwei-Stimmen-Wahlrecht, sagte Landeswahlleiter Dietmar Lutz gestern in Kiel bei der Vorstellung der Daten zur Wahl.

Im Vergleich zu 1996 erhöhte sich die Zahl der Wahlberechtigten um 1,2 Prozent. 104.000 dürfen erstmals ihre Stimme abgeben, womit der Anteil der Erstwähler bei 4,8 Prozent konstant bleibt. Wie bei der Bundestagswahl können die WählerInnen jetzt ihre Erststimme für einen Direktkandidaten im Wahlkreis abgeben und ihre Zweitstimme für eine der Landeslisten.

Letztere ist maßgebend für die Sitzverteilung im Parlament, das normalerweise 75 Abgeordnete hat. Diese Zahl kann sich durch Überhang- und Ausgleichsmandate erhöhen, wenn eine Partei mehr Direktmandate erringt, als ihr nach der Zweitstimme an Parlamentssitzen zusteht. Die Zahl der Wahlkreise blieb mit 45 konstant.

Mit Landeslisten und Direktkandidaten in allen Wahlkreisen sind SPD, CDU, Grüne und FDP vertreten. Der von der Fünf-Prozent-Klausel befreite Südschleswigsche Wählerverband (SSW) tritt mit einer Landesliste an und zudem mit Direktkandidaten traditionell in den 14 Wahlkreisen nördlich des Nord-Ostsee-Kanals sowie – wegen der Zugehörigkeit Helgolands zum Kreis – in Pinneberg-Nord.

Ebenfalls mit Landeslisten dabei sind die Partei Bibeltreuer Christen (PBC), DIE GRAUEN, DIE FRAUEN, die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) die STATT Partei sowie als einzige Rechtspartei die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD). Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) und Die Bürgerpartei sind nur in wenigen Wahlkreisen präsent; hinzu kommen zwei Einzelbewerber. dpa

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