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„Apartheid in der Familienpolitik“

■ Kritik an Ausländerpolitik: Schikane gegen binationale Paare

Rund 150 Personen sind dem Demonstrations-Aufruf von Bremer Menschenrechtsgruppen und Flüchtlingsorganisationen zum Protest gefolgt. „Gegen die Apartheid in der deutschen Familienpolitik“ zog die international bunt gemischte Gruppe aus Frauen, Kindern und Männern am Samstag zum Marktplatz. Sie wollten öffentlich auf die Diskriminierung binationaler Paare durch die Ausländerbehörden hinweisen.

Aktueller Anlass sind die Fälle eines deutsch-gambischen und eines nigerianisch-deutschen Paares. So droht dem gambischen Ehemann einer deutschen Frau die Abschiebung – zur Änderung seines Aufenthaltsstatus und zur folgenden Wiedereinreise. Gerichte haben wegen akuter Selbstmordgefährdung der Frau die Trennung des Paares auf unbestimmte Zeit bislang verhindert (die taz brichtete). Für ein nigerianisch-deutsches Paar berichtet Markus Saxinger vom Internationalen Menschenrechtsverein in Bremen, der Mann sei kurz vor der Geburt seines ersten Kindes vor 18 Monaten abgeschoben worden. Nach dessen illegaler Rückkehr zu seiner Familie sei sein Verbleib in Bremen weiter bedroht. Im Verlauf der Demonstration habe man Hinweise auf ähnliche Fälle erhalten, so Saxinger. In den kommenden Wochen sind Proteste auch in anderen Städten geplant. ede

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