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Stimmung der deutschen Wirtschaft steigt wieder

Der Deutsche Industrie- und Handelstag rechnet 2000 mit 2,5 Prozent Wachstum

Berlin (rtr) – Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen ist so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT), Franz Schoser, sagte gestern bei der Vorstellung der Frühjahrsumfrage des Verbandes in Berlin, ein Drittel der befragten 25.000 Unternehmen erwarte eine Verbesserung der Geschäftslage. Dies sei der beste Wert seit Anfang 1995. „Wir erwarten für 2000 ein Wachstum von 2,5 Prozent mit einem Aufwärtstrend im weiteren Jahresverlauf“, so Schosser.

Angeführt werde der Aufschwung von der Industrie und den Dienstleistungen. Auch die Geschäftserwartungen der Handelsunternehmen seien freundlicher als in den Vorjahren. Schlusslicht bleibe die Bauwirtschaft. Schoser erklärte weiter, in den ersten Wochen des Jahres habe die Konjunktur an Breite und Stärke gewonnen. Die Impulse aus dem Export hielten auch auf Grund der Euro-Schwäche an. Zudem würden die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Inland zur zweiten Stimulanz des Aufschwungs. Darüber hinaus seien die Zinsen weiter niedrig und die Inflationsentwicklung moderat.

Hinzu komme, dass die Steuerpläne der Bundesregierung die Verunsicherung der Unternehmen verringere. Als Konsequenz aus der Entwicklung lockerten die Unternehmen ihre Zurückhaltung bei den Investitionen. Jedoch dürfe die Lohnentwicklung den guten konjunkturellen Start nicht gefährden, forderte Schoser. Die überraschend hohen Lohnforderungen der Gewerkschaften veranlassten die Betriebe, sich mit beschäftigungswirksamen Investitionen noch zurückzuhalten. Dennoch profitiere auch der Arbeitsmarkt allmählich von der Konjunkturerholung. Teilweise sei der Mangel an Arbeitskräften sogar schon zu einem gravierenden Problem geworden. Das Fehlen von Ingenieuren und Technikern enge in manchen Unternehmen inzwischen sogar die Produktion ein.

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