piwik no script img

Früh das Lenkrad einschlagen

■ Einparken will gelernt sein: Zum Beispiel in zweistündigen Kursen beim ADAC

Zügiges Wenden im engen Parkhaus, Einfädeln in knappe Lücken am Straßenrand – was für geübte Autofahrer zum Verkehrsalltag gehört, treibt manch anderen zur Verzweiflung. Praktische Ratschläge und Übungsmöglichkeiten finden solche Fahrer bei den Einpark-Kursen des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC) in Hamburg.

Unter der geduldigen Anleitung müssen die Teilnehmer dort beispielsweise im Slalom um einige niedrige Pfeiler fahren. „Dicht dranbleiben und früh das Lenkrad einschlagen“, rät Joachim Wilke vom Automobilclub Ratzeburg, der die zweistündigen Kurse ehrenamtlich leitet. Am Ende geht es im großen Bogen rückwärts in eine Parklücke, wo die Teilnehmer bis auf wenige Zentimeter an ein Holzgitter heranfahren sollten. „Das Meiste ist Übungssache“, meinte Wilke. „Aber wir können hier ein paar Anhaltspunkte vermitteln, die viele nach ihrer Fahrschulzeit vergessen oder gar nicht erst gelernt haben.“

Die Nachfrage nach den Kursen ist groß. In diesem Jahr waren die ersten Termine sofort ausgebucht. Das Alter der Interessenten reicht von 18 bis 70 Jahre, acht von zehn TeilnehmerInnen sind Frauen, die meisten von ihnen haben ihren Führerschein schon lange. Kursleiter Wilke hat dafür eine einfache Erklärung: „Viele nicht berufstätige Frauen fahren jahrzehntelang nur selten oder überhaupt nicht und haben deshalb keine Routine“, sagte er. „Außerdem bekennen sich Frauen eher dazu als Männer.“

Vivien Geerds

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen