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fakten

Macho-Test: Der Minnesänger

Die Furchen auf seiner Stirn kommen davon, dass der Mann Tiefgang hat. Bei ihm hat sich einiges angesammelt beim Studium der abendländischen Kultur, und so schippert er schwer beladen über den Ozean einer widrigen, mysteriösen und unergründlichen Welt. Und die heißt Weiblichkeit. „Verdammt, ich lieb dich“, textet er und haut in die Tasten, um aus den Untiefen seiner Seele Huldigungen an sein ureigenstens Frauenideal zutage zu fördern: Cindy Crawford. Laetitia Casta. Björk.

Er betrinkt sich mit Hemingways und dem Maler, seinem besten Freund und Erzrivalen. Der macht Selbstporträts. Aber das eigentliche Sujet, an dem er wie besessen herummeißelt, ist der Frauenakt. Mit möglichst großen Brüsten. Er malt sich hochkomplexe Protagonisten aus, die ihre Nebenbuhler durch präzise Kehlenschnitte ausschalten. Tot. Er weiß, was es heißt zu lieben, zu leiden. Und er kennt den Zorn. Auf die Produzenten, Galeristen, Verleger, die seine Arbeiten ablehnen. Noch. Und auf die Frauen. alles Schlampen.

Unsere Prognose: Die im Jahre 2073 in die Pornoindustrie eingegliederte Künstlersozialkasse bietet Frauen in Zusammenwirkung mit den Arbeitsämtern überaus lukrative Posten im Fachbereich Projektionsfläche an, um einen aktiven Beitrag zum Erhalt dieser Spezies zu leisten.

Machofaktor: ♂♂♂♂

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