: Alles nur Spekulation
■ Der Hamburger SV tritt morgen im Volkspark gegen SSV Ulm an, hat aber nichts anderes im Sinn als Torhüter Hans-Jörg Butt
Trainer Frank Pagelsdorf vom Hamburger SV bangt um Torwart-Torjäger Hans-Jörg Butt und schimpft auf Berti Vogts. „Ich wusste nicht, dass Berti Vogts als Spielervermittler tätig ist. Wenn er das ist, sollte er die Lizenz dafür erwerben“, sagte der Coach gestern. Pagelsdorf reagierte damit auf Spekulationen, dass Champions-League-Sieger Manchester United zur Lösung seines Torwart-Problems an einer Verpflichtung des 25 Jahre alten Schlussmanns interessiert ist. Kein anderer als der frühere Bundestrainer hatte seinem Freund Alex Ferguson, dem ManU-Coach, den HSV-Keeper empfohlen.
„Butt hat bei uns einen hohen Status erreicht. Es ist klar, dass er dadurch auch für andere Vereine interessant ist. Wir haben wenig Möglichkeiten, etwas zu unternehmen. Wir können nur die Ruhe bewahren“, sagte Pagelsdorf und verbarg seine Sorgen hinter der Bemerkung: „Das sind immer wieder Spielchen in den Medien, das sollte man nicht so ernst nehmen. Auf Spekulationen zu reagieren, macht keinen Sinn.“
Der Club bemüht sich seit Monaten um eine vorzeitige, langfristige Verlängerung des Engagements. Dafür wollen die Hanseaten finanziell „bis an die Schmerzgrenze“ gehen. Butt, der bislang jährlich noch knapp unter einer Million Mark verdient, könnte seine Jahresgage auf etwa das Dreifache steigern. Pagelsdorf: „Wir haben jetzt die Spieler beisammen, die wir uns gewünscht haben. Die möchten wir langfristig halten.“
Butt scheint derzeit zumindest für die kommende Saison mit seinem jetzigen Arbeitgeber zu planen. „Im Moment interessieren mich diese ganzen Spekulationen nicht. Ich will schließlich in der nächsten Spielzeit mit dem HSV international spielen“, sagte er.
Wegen eines verstauchten Mittelfingers wird Butt am Samstag (15.30 Uhr) gegen den SSV Ulm wahrscheinlich mit einer Bandage spielen müssen. Sein Trainer ging am Donnerstag aber davon aus, dass er dabei ist. Dagegen fehlt dem HSV Anthony Yeboah. lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen