piwik no script img

Abstand verringern

■ Behörde prüft Bau eines S-Bahnhofs Ottensen auf Höhe der Bahrenfelder Straße

Die Baubehörde prüft jetzt doch, ob es sinnvoll wäre, zwischen den Stationen Bahrenfeld und Altona einen weiteren S-Bahnhof zu bauen. „Es laufen Untersuchungen“, sagt Behörden-Sprecher Christian Carstensen. „Sie sind noch nicht abgeschlossen.“ In der Vergangenheit war das Ansinnen der GAL Altona abschlägig beschieden worden.

„Für die Dichte der Bebauung ist der Abstand zwischen den Bahnhöfen sehr groß“, sagt Anselm Sprandel von der GAL. Überdies befinde sich das Gebiet in einer sehr intensiven Entwicklung: Auf der Zeise-Wiese sind neue Wohnungen gebaut worden, und auf dem Bauwagenplatz in der Gaußstraße soll ein Nachhaltigkeitszentrum entstehen.

„Es ist die Frage, ob es sich lohnt und was es kostet“, sagt Martin Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher der GAL in der Bürgerschaft. Es sei leicht auszurechnen, wieviele Fahrgäste in dem neuen Bahnhof an der Bahrenfelder Straße zusteigen würden und wieviele davon neue S-Bahnkunden wären. Der Abstand zwischen den S-Bahnhöfen Bahrenfeld und Altona würde seiner Meinung nach eine weitere Station durchaus rechtfertigen. „Es ist der längste Abstand zwischen S-Bahnhöfen im Hamburger Wes-ten“, sagt Schmidt.

Auch das Argument, dass sich mit einem neuen Haltepunkt die Fahrzeit verlängern würde, spricht aus seiner Sicht nicht gegen einen S-Bahnhof Ottensen. „Mit den neuen S-Bahn-Zügen kann man das ja hinkriegen“, glaubt Schmidt.

Die GAL Altona will den S-Bahnhof Ottensen als Desiderat in der Altonaer Stellungnahme zum Verkehrsentwicklungsplan der Baubehörde unterbringen.

Eine Stellungnahme dazu ist der GAL Altona sehr wichtig, „weil wir darin sehr viele positive Elemente sehen“, so Sprandel. Die Grundaussage, der Autoverkehr müsse auf Busse und Bahnen verlagert werde, sei richtig. Sprandel: „Das ist ja gerade aus dem Munde des ehemals so verschrieenen ,Betonsenators' Eugen Wagner ein riesiger Fortschritt.“ Gernot Knödler

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen