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Rotes Kreuz macht Miese

DRK räumt Millionenverluste beim Blutspendedienst und bei Flüchtlingsheimen ein

Der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) steckt in einer schweren Krise. In den vergangenen zwei Jahren verzeichnete er jeweils einen Bilanzverlust von 20 Millionen Mark. Das bestätigte gestern DRK-Sprecherin Susanne Arabi. Einen besonders hohen Verlust von jährlich vier Millionen Mark sei beim Blutspendedienst entstanden.

Der Landesvorsitzende Klaus Schütz verwies zudem auf die geringere Belegung von Asylbewerberheimen und auf die Sozialkosten für Entlassungen: „Den Blutspendedienst können wir nicht einfach abschalten, wenn wir nicht mehr Monopol sind und andere das Blut billiger liefern.“ Die Asylbewerberheime seien leerer, „wir kriegen dafür weniger staatliche Mittel“.

Das Berliner DRK habe, so Schütz weiter, eine Beratungsfirma beauftragt, ein Konzept zur Halbierung der Verluste in diesem Jahr zu erstellen. Im kommenden Jahr wolle das Berliner DRK wieder eine ausgeglichene Bilanz vorlegen. Schütz bezeichnete betriebsbedingte Kündigungen von 250 bis 300 Mitarbeitern als unumgänglich. Das DRK werde diese Entlassungen sozialverträglich vornehmen. Dies koste wiederum Geld.

Nach Angaben von DRK-Sprecherin Arabi sind Eigenmittel und Rücklagen kaum noch vorhanden. Deshalb müsse sich der Landesverband von einigen Aufgaben trennen beziehungsweise andere Aufgaben übernehmen. Auch eine Fusion mit anderen Landesverbänden werde diskutiert. Nicht bestätigen wollte die Sprecherin, dass neben dem Kreisverband Wilmersdorf/Schöneberg drei weitere Kreisverbände wirtschaftlich gefährdet seien. Das hatte die Zeitschrift Focus in ihrer gestrigen Ausgabe gemeldet. dpa

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