: „hamburger rundschau“
Vom Stachel (1981) zur Stromlinienform (2000)
Die HR wurde Anfang der Achtzigerjahre von der „Initiative für Pressevielfalt“ als Genossenschaft gegründet. Ziel: eine „linksliberale Wochenzeitung“ als „Stachel“ in der Springer-dominierten Hamburger Medienlandschaft. Die eine Million Mark Startkapital war wie bei der taz von den LeserInnen mit vier Nullnummern eingeworben worden. Seit April 1982 erschien die HR wöchentlich, der Kaktus wurde ihr Markenzeichen. Das Blatt überzeugte durch engagierte Sozial-, Umwelt- und Kulturthemen und verkaufte bald rund 18.000 Exemplare.
Mit der Wiedervereinigung und dem Zerfall der Leserschaft ging die HR-Auflage aber 1990 um 8.000 Exemplare zurück. Damals übernahmen der FDP-Politiker Matthias Ginsberg und der Realo-Grüne Jo Müller das Ruder mit der Losung, politisches Engagement und Wirtschaftlichkeit vereinen zu können. Doch letztlich rettete nur der renommierte Kultur- und Veranstaltungsteil „Up to dates“ das Blatt weiter über die Jahre. Seit der zweiten Pleite 1999 ist der HR-Verlag Himmelblau fest in der Hand des Kulturerben Hans Barlach (mit dem Versandhaussohn Frank Otto auch Inhaber der Hamburger Morgenpost) und seines Partners und Mopo-Chefredakteurs Josef Depenbrock.
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