piwik no script img

dokumentation

Brief der Professoren

„Wir kommen nicht umhin, unser tiefes Bedauern im Zusammenhang mit den letzten beiden, auf dem Fernsehkanal NTV gezeigten ,Kukly`-Sendungen auszudrücken, in denen vor einem großen Auditorium von Fernsehzuschauern die führenden Politiker des Landes parodiert wurden, und zwar auf eine nicht nur groteske, sondern ganz und gar unanständige Weise, unter ihnen auch der amtsausübende Präsident und Premierminister der Russischen Föderation, der Zögling der Sankt Petersburger Staatlichen Universität, Wladimir Wladimirowitsch Putin.

Die Autoren der Sendungen haben sich mit besonderer Erbitterung und Bosheit bemüht, ihn zu besudeln, ohne Rücksicht auf seine Ehre und Würde [...].

Das Oberhaupt des Staates, welches eines von dessen Symbolen darstellt, wird vom russischen Gesetz geschützt. [...] Handlungen, die darauf abzielen, ihn in Verbindung mit dem von ihm ausgeübten Amt zu blamieren, erfüllen den Tatbestand eines Verbrechens und fallen unter den Paragraphen 319 des Strafgesetzbuches. Dabei handelt es sich bei solchen Klagen, die in Verbindung mit oben genannten strafbaren Handlungen stehen, um Klagen im öffentlichen Interesse, die von den Strafverfolgungsorganen unabhängig von Wunsch und Willen jener Personen erhoben werden, deren Interesse sie verfolgen.“

Die Unterzeichner: Die Rektorin der Sankt Petersburger staatlichen Universität, L. A. WERBIZKAJA, der Dekan der juristischen Fakultät, N. M. KROPATSCHEW, und J. K. TOLSTOJ, Professor der juristischen Fakultät

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen