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Betr.: Bill Laswell

Allein der Ausstoß, den Bill Laswell an den Tag legt, ist unheimlich: Alle paar Monate erscheint ein neues Album, an dem er sich, als Produzent oder als Bassist, zumindest beteiligt zeichnet. Auffällig ist auch seine enorme Bandbreite: Mal mischt er die Aufnahmen arabischer Musiker unter düster dräuende Dub-Rhythmen, dann verarbeitet er die Eindrücke einer Exkursion in den kubanischen Undergound, und wenig später arbeitet er wieder mit bekannten Rappern aus seiner direkten Nachbarschaft, der Bronx. Genre-Grenzen reizen Laswell nur zur Überschreitung. Indem er zusammenbringt, was zuvor nicht unbedingt zusammengehörte, hat er manch späteren Crossover-Trend vorweggenommen, doch kommerziellem Kalkül entzieht er sich konsequent. Sein „Axiom“-Plattenlabel, 1990 gegründet, dient ihm als Spielwiese für seine diversen Experimente. Weil seine Arbeitsweise manchmal willkürlich wirkt, ist die Ein-Mann-Soundfabrik nicht unumstritten: Für die einen ist er ein Monster am Mischpult, das lebendiges Klangmaterial im Labor mit kühler Strenge seziert und neu zusammenbaut, die anderen feiern ihn als begnadeten Mix-Magier und Guru der Zukunftsmusik. Für Aufsehen sorgte das Album „Panthalassa“, auf dem er Miles Davis in neuer Abmischung präsentierte. Zuletzt produzierte er ein Album und einen Remix des jüdisch-algerischen Sängers Lili Boniche („Alger Alger“ und „Boniche Dub“) sowie das Kraut-und-Rüben-Werk „Hear No Evil“ (alle bei Public Propaganda). FOTO: AXIOM/BMG

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