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Bewusstsein schärfen

■ Uni Flensburg untersucht Geschichte der NS-Zwangsarbeit im Norden

Das Institut für Zeit- und Regionalgeschichte an der Universität Flensburg wird die Geschichte der NS-Zwangsarbeit in Schleswig-Holstein in einem Gutachten darstellen. Die Kieler Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave hat den wissenschaftlichen Auftrag erteilt: „Wir brauchen diese Aufklärungsarbeit über unsere Geschichte, um das Bewusstsein junger Menschen zu schärfen“, sagte sie. „Wir brauchen diese Statuserhebung aber auch, um die Fragen im Zusammenhang mit dem Entschädigungsfonds fundiert entscheiden zu können.“

Eine auf Schleswig-Holstein bezogene systematische Untersuchung des ZwangsarbeiterInneneinsatzes gibt es bislang noch nicht. Im gesamten damaligen „Deutschen Reich“ mussten zwischen sieben und 14 Millionen Menschen Zwangsarbeit leisten. Im nördlichsten Bundesland sollen es Schätzungen zufolge zwischen 1939 und 1945 etwa 300 000 gewesen sein. Die meisten wurden zu Arbeiten in der Rüstungsindurstrie oder in der Landwirtschaft eingesetzt. In Hamburg waren es zwischen 400.000 und 500.000 Menschen.

Die Professoren Robert Bohn und Uwe Danker von der Uni Flensburg zeigten sich gestern zuversichtlich, bis Ende Mai ein Gutachten mit präzisen Angaben vorlegen zu können. Nicht nur Herkunft, Verteilung und Einsatz der ZwangsarbeiterInnen in den Betrieben, der Landwirtschaft und öffentlichen Verwaltung soll dargestellt werden, sondern das Institut werde sich auch um Informationen bemühen, wie damals die Gesellschaft die ZwangsarbeiterInnen wahrgenommen habe. Die Studie wird von der Kieler Landesregierung mit 55.000 Mark finanziert. ee

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