: Golden Goal
Die Teilnahme an der Champions League brachte Hertha BSC 40 Millionen Mark an Mehreinnnahmen
Hertha BSC sollte als Abschied einen Dankesbrief an die Champions-League-Reformer aufsetzen: Durch die „Königsklasse“ ist den Berlinern innerhalb von sieben Monaten ein Quantensprung gelungen. Der Verein verbuchte eine Brutto-Einnahme von rund 40 Millionen Mark aus den zwölf Partien der europäischen Meisterliga. Bei Abzug der Kosten für Reisen, Organisation oder Prämien bleiben noch geschätzte 25 Millionen Mark übrig.
„Das war alles andere als eine normale Entwicklung“, so Vereinsmanager Dieter Hoeneß. Der internationale Wiedereinstieg der „alten Dame“ nach 21 Jahren Europacup-Abstinenz war für Hoeneß in jeder Hinsicht positiv. „Neben der wirtschaftlichen Seite war es ein großer Erfahrungswert und ein enormer Image-Gewinn für den Verein.“
Nur im Ansatz deutete Hoeneß an, dass der Club in seiner dritten Saison seit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga auf der Rasierklinge tanzte. „Ein Teil war einfach Refinanzierung“, bemerkte der Manager fast nebenbei.
Im Klartext: Hertha war bereits seit dem Sommer 1998, als mit Dariusz Wosz und René Tretschok teure Spieler nach Berlin gelotst wurden, ein großes wirtschaftliches Risiko eingegangen. Noch vor der Qualifikation für die Champions League legte der Club über 20 Millionen Mark für kickendes Personal nach. Dazu kommt ein finanzieller Aufwand für den Profi-Kader, der inzwischen im oberen Drittel der Bundesliga angesiedelt ist.
Im Schlepptau der Meisterliga wuchs das Unternehmen Hertha sprunghaft: Der Saisonumsatz wurde mehr als verdoppelt, „mit der Champions League werden wir fast die 100-Millionen-Grenze schaffen“, sagte der Manager. Seit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga im Jahr 1997 ist der Umsatz beinahme verfünffacht worden. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen