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Metaller sorgen für Streik

550 Arbeiter forderten die Übernahme des NRW-Metalltarifvertrages und gleiche Löhne in Ost und West

Rund 550 Mitarbeiter der Metall- und Elektroindustrie haben gestern für die Übernahme des in Nordrhein-Westfalen abgeschlossenen Metalltarifvertrages in Ostdeutschland und die Angleichung ihrer Tarife an Westniveau demonstriert. An den einstündigen Warnstreiks vor den Werkstoren beteiligte sich ein Großteil der Belegschaft der ABB Kraftwerksservice GmbH, der Schienentechnikkonzern Bombardier Transportation Fahrzeugausrüstungen und der Siemens Verkehrstechnik.

Die Streikenden wurden von Delegierten anderer Betriebeder Branche in Berlin unterstützt. Die Gewerkschaft IG Metall hatte zu Warnstreiks auch in Brandenburg und Sachsen aufgerufen.

Die rund 350 streikenden Mitarbeiter des Siemenswerkes forderten eine Ende der Tarifunterschiede zwischen Ost und West. „Wir wollen zehn Jahre nach der Wende nicht mehr Arbeitnehmer zweiter Klasse sein“, sagte die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Bettina Haller. Man brauche endlich Perspektiven für ostdeutsche Metaller in der Tarifpolitik.

Dazu zähle eine Beschäftigungsbrücke für ältere Arbeitnehmer, die im Berliner Siemenswerk völlig fehle. Außerdem müssten endlich die längst überfälligen vermögenswirksamen Leistungen von den Arbeitgebern gezahlt werden. Schließlich stünden ostdeutsche Betriebe bei der Produktivität im Vergleich zum Westen wesentlich besser da.

„Wir haben Rückenwind für die Übernahme des in NRW abgeschlossenen Tarifvertrages von den Kollegen erhalten“, sagte die Mitarbeiterin der IG Metall, Gabriele Rieck, nach dem Warnstreik bei Bombardier. dpa

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