: SPD nickt ab
■ Offiziell ist Nachfolgefrage in Schulbehörde noch „pure Spekulation“
Für Senatssprecher Ludwig Rademacher sind all die „diskutierten Nachfolgemöglichkeiten für Frau Raab noch pure Spekulation“, doch in der SPD wurde es am Wochenende bereits intern abgenickt: Bürgerschaftspräsidentin Ute Pape soll nach dem Rücktritt von Rosemarie Raab am Freitag neue Schulsenatorin Hamburgs werden. Heute will Bürgermeister Ortwin Runde den sozialdemokratischen Landesvorstand und die Fraktion über seine Kandidatin informieren. Am Mittwoch soll die 50-jährige Studienrätin bereits von der Bürgerschaft bestätigt werden.
In einzelnen Medien wird zwar immer noch über die parlamentarische SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Dorothee Stapelfeldt als mögliche Raab-Nachfolgerin spekuliert, doch aus der Partei wurde bereits Einverständnis für Pape signalisiert. Auch wenn Rademacher nach wie vor dementiert: Darstellungen seien falsch, nach denen es im Rathaus bereits eine Bestätigung „für diese oder jene Bewerberin oder Bewerber gegeben“ habe. Bevor Runde den zuständigen Gremien seinen Personalvorschlag präsentiert habe, sei alles andere „pure Kaffeesatzleserei“.
Die CDU hat sich jedenfalls schon auf eine Nachfolgerin Pape eingeschossen. „Lehrerin zu sein allein ist ein bisschen wenig“, sagt Fraktionschef Ole von Beust zur vermeintlichen Qualifikation der neuen Senatorin. Wer immer es werde, stehe vor „einem Berg gigantischer Aufräumarbeiten“. Die Bildungspolitik Hamburgs habe einen Neuanfang dringend nötig, leitet von Beust zum CDU-Lieblingsthema über: Das Hamburger Schulwesen sei bundesweit „Mittelmaß“.
Die Hamburger Lehrerkammer sieht das Wirken Raabs dagegen in rosigerem Licht. „Raab war eine der erfolgreichsten BildungspolitikerInnen der Bundesrepublik in den letzten Jahren“. Allerdings sei es ihr nicht ausreichend gelungen, „ihre Politik in der Lehrerschaft zu verankern“.
Über Raabs politische Zukunft wird auch bereits orakelt. Zwar sagte sie am Freitag, sie ziehe sich aus der Politik zurück, aber schob ein „vorerst“ nach. Es wird gemunkelt, Raab solle für den kommenden Bundestag kandidieren und dann den Wahlkreis des aus dem Parlament ausscheidenden früheren Hamburger Bürgermeisters Hans-Ulrich Klose beerben. aha/dpa
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