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Bungee-Jumping an der Börse

Dax und Nemax sanken gestern weiter. Analysten finden das gesund, weil die Technologiewerte sowieso überbewertet waren. Die Börse ist nervös

BERLIN ap/afp/taz ■ Wer sich beim morgendlichen Blick auf die Börsenseite bislang die Lippen leckte, dem stehen spätestens seit gestern die ersten Schweißperlchen auf der Stirn. Der Dax war bis mittags um 290 Punkte auf 7.233 gesunken. Der Nemax 50, in dem 50 Technologiewerte des Neuen Markts abgeblidet werden, sank um 474 auf 6.079 Punkte. Die Telekom-Aktie, gebeutelt vom Hickhack um den T-Online-Börsengang, gab um knapp drei Prozent nach auf weniger als 72 Euro nach.

Als Grund für die schlechte Stimmung gaben Händler in Frankfurt die chaotischen Vorgaben aus den USA an. Dort hatte der Technologie-Index Nasdaq vorgestern vorübergehend um mehr als 570 Punkte verloren – der größte Verlust in seiner Geschichte. Zum Börsenschluss stieg er allerdings wieder um 500 Punkten. Der Dow Jones Index für die 30 führenden Industriewerte schwankte im Tagesverlauf sogar um mehr als 700 Punkte. Bereits am Montag war der Nasdaq um 349 Punkte gesunken, mitgerissen von den Microsoft-Aktien, deren Sturz kurz vor dem Urteil im Kartellrechtsprozess begonnen hatte. Die Aktien des verurteilten Softwareherstellers fielen gestern weiter.

Analysten in New York sagten, der Kurssturz bei den Technologiewerten sei schon lange fällig gewesen. „Das ist gut so“, meinte Peter Anderson von American Express Financial Advisors. „Ein Sektor des Marktes war völlig überbewertet.“ Ein weiterer Grund für den Abwärtstrend sei die Tatsache, dass viele Investoren Aktien mit geliehenem Geld kauften. Sobald die Kurse fallen, müssen sie schnell verkaufen.Viele nutzten die niedrigen Kurse dann aber, um zu kaufen, so dass die Verluste zum Ende doch nicht so hoch waren.

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