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Wasserwanne als Lebensretterin

■ Boberger Zentrum bewahrt 80 Prozent der Brandopfer

Das Hamburger Brandverletztenzentrum hat in den dreieinhalb Jahren seines Bestehens 80 Prozent aller Patienten gerettet. Die Station im Unfallkrankenhaus Boberg gilt als die modernste und größte in ganz Deutschland. Aus ganz Deutschland kämen Patienten in den Südosten Hamburgs, um sich dort behandeln zu lassen, hieß es gestern beim ersten Hamburger Brandverletztentag. Im Boberger Brandverletzten-Zentrum stehen 27 Betten bereit: sie sind durchschnittlich zu 60 bis 80 Prozent belegt. Die Kranken bleiben zwischen zwei Tagen und einem Jahr auf der Station.

Besondere Schritte unternimmt das Krankenhaus für die PflegerInnen. Mehr als 98 Prozent unter ihnen leiden laut einer Umfrage aus Berufsgründen unter schwerem psychischem Druck. Neben Freizeitangeboten führt das Pflegepersonal deshalb regelmäßig Gespräche mit psychologisch geschulten Betreuern. „Die Schwestern müssen sich auch selber pflegen“,weist die Zentrumsleitung auf die psychischen Belastungen hin.

Brandverletzte werden per Hubschrauber zum Boberger Krankenhaus geflogen. Dort kommen sie sofort in eine von zwei Wasserwannen. Anschließend werden sie auf die Brandverletzten-Intensivstation verlegt. Das Besondere: die Raumtemperatur lässt sich sofort an die Körperwärme des Patienten anpassen. Die Brandopfer brauchen 24 bis 35 Grad Raumwärme: sie können nicht zugedeckt werden und kühlen auf Grund ihrer Verbrennung sehr schnell aus. Die Intensivstation ist streng keimfrei. Angehörige verständigen sich per Telefon durch Glaswände. lno

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