Der Gesundheit auf der Spur

■ Die Oldenburger Universität untersucht die Heilwirkung von Quigong

„Wir wissen viel über Krankheiten, aber nichts über Gesundheit“, sagt Johann Bölts – Diplom-Pädagoge und Leiter des Projekts „Traditionelle chinesische Heilmethoden und Heilkonzepte“ an der Oldenburger Universität. Dort ist man deshalb nun der Gesundheit auf der Spur und fragt sich: Wie fühlt mensch sich eigentlich gesund und wie kommt es dazu? Wie helfen alte chinesischen Gesundheitsmethoden wie zum Beispiel Quigong? Erste Zwischenergebnisse zur Heilwirkung dieser alten chinesische Gesundheitsmethode liegen bereits vor.

So gaben befragte Quigong-SchülerInnen laut Projektleiter Bölts an: „Wer regelmäßig Quigong übte, konnte sich viel leichter zu seinen Alltagsverrichtungen motivieren.“ Und auch bei Befragungen von Patienten in der Krebsnachsorge wurde festgestellt: Sie fühlten sich bei regelmäßigem Üben sowohl psychisch als auch körperlich gestärkter.

Den Schlüssel zu diesem Wirkungserfolg sieht Quigong-Lehrer Johann Bölts vor allem in der Gan-zheitlichkeit der Quigong-Praxis und Theorie: Körper, Atmung, Geist und Seele – all das sehen die traditionellen chinesischen Heilmethoden als Ganzes. Durch gezielte Übungen für Körper, Atmung und Geist wird die Lebensenergie, das „Qui“, aktiviert – um über die Leitbahnen (Meridiane) durch den Körper zu fließen. Die Folgen der Bewegungs- und Atmungsübungen sind vielfältig – und ebenso variantenreich ihr Einsatzgebiet: Ärzte/innen, Psychotherapeutinnen, Krankengymnasten/innen aber auch Kliniken nutzen mittlerweile Quigong, um mit Energie heilen zu können.

Mehr und mehr Einzug hält die traditionelle chinesische Medizin also in die klassische Schulmedizin. Und die Oldenburger Universität sorgt dafür, dass es noch mehr wird: Seit 1996 schult sie mit Unterstützung der Xiyuan-Klinik in Peking und der Quigong-Klinik in Beidaihe in China Ärzte, Psychologen und Therapeuten in der Kunst des Quigong – in einer zweijährigen berufsbegleitenden Fortbildung. Und gleichzeitig wird weiter geforscht, um die Heilwirkung auch fachwissenschaftlich untermauern zu können – damit sie endlich auch von den Krankenkassen anerkannt wird. kat

Informationen zur nächsten Fortbildung im Juni samt Bewerbungsmodalitäten gibt es bei der Oldenburger Universität unter der Nummer 0441/798 47 03.