Vor zehn Jahren

„Wirtschaftspolitisches Aktionsprogramm“ – wenigstens das Etikett macht was her und klingt nach Politikern, die wildentschlossen retten, schaffen, umstrukturieren“, kommentierte die taz bremen vor zehn Jahren ein neues Ansinnen von Senator Uwe Beckmeyer (SPD). Darin ging es vor allem um Arbeitsplätze. „Dabei ist das Bremer Rezept so simpel und weitverbreitet wie Labskaus, nur halt ein bisschen teurer. Man gebe jedem, der einigermaßen glaubwürdig seine Absicht versichert, mit runderneuerten Reifen oder Raketen handeln zu wollen, erstens ein Fleckchen lokaler Erde in bester Lage, zweitens großzügig Steuermittel, pflastere ihm dann einen Autobahnzubringer vors Betiebstor und sorge flankierend schließlich für ein bisschen „Freizeitwert“ beim Shopping-Bummel am langen Donnerstag (Stichwort: Infrastruktur-Maßnahme). Das hat erst Stuttgart so gemacht, dann hat's Syke so gemacht und von dort hat es sich inzwischen auch nach Bremen rumgesprochen. Vorzug des Prinzips: Ob dabei irgendwas herauskommt, was ohne WAPs o.ä. noch schmerzlich vermisst würde, kann sowieso keiner nachprüfen. Mit den Nachteilen ist es dagegen wie in der Schule: Wer schon beim Abschreiben überfordert ist, lernt selber selten was. Ein Weserkraftwerk wird in Bremen immer noch ,geprüft'“, schrieben wir damals. Erst zehn Jahre später war dann auch diese Prüfphase abgeschlossen.