: Ferien von Frauchen
Gute Tierpensionen sind selten und vor allem im Sommer ziemlich schnell ausgebucht ■ Von Sven Appel
Menschen planen ihren Urlaub in der Regel mehrere Monate im Voraus. Nur an die Versorgung ihrer Haustiere denken sie meist erst wenige Wochen vor dem Abflug. Eine Möglichkeit, den Urlaub auch für Hund und Katze halbwegs angenehm zu gestalten, ist die zeitweise Unterbringung in einer Tierpension. Doch nicht jedes Hunde- und Katzenhotel verdient gleichermaßen das Vertrauen der Tierbesitzer. „Im vergangenen Jahr haben wir zahlreiche Beschwerden über so genannte Tiersitter und Pensionen bekommen“, sagt Wolfgang Poggendorf vom Hamburger Tierschutzverein. Entsprechende Tipps und Adressen für seriöse Tierpensionen sind bei den Tierschutzvereinen erhältlich.
Seit rund 24 Jahren hütet Jens van Yperen in seinem Hunde- und Katzenhotel in Großenaspe bei Bad Bramstedt die Tiere anderer Leute. „Mit der Tierpension ist es wie mit einem Hotel an der Ostsee – im Sommer ausgebucht und im Winter sehr ruhig“, erklärt van Yperen. Die Kundschaft, die zu einem großem Teil aus Besserverdienenden wie Ärzten, Rechtsanwälten oder Selbstständigen besteht, bringt ihre Vierbeiner vor allem während der Sommerferien. Zwischen 21 und 27 Mark kostet die Unterbringung pro Tag. Der Preis ist von der Größe des Tieres abhängig. Schließlich frisst eine Dogge mehr als ein Da-ckel. Für Katzen hingegen gilt der Einheitstarif von 15 Mark pro Tag.
Katzenallergiker sollten sich von Jürgen Füßles Grundstück in Hamburg-Harburg fern halten. Hier laufen in den Sommermonaten schon mal drei Dutzend schnurrende Vierbeiner herum. „Die meisten bleiben zwei bis drei Wochen“, sagt Füßle. Die Idee zur Katzenpension hatte der Hausmeister, nachdem er selbst in die Verlegenheit gekommen war, seine Katze in einem Tierhotel unterzubringen. Die Pflege im Katzenhotel kostet zwischen zwölf und 15 Mark am Tag: „Langhaarkatzen brauchen mehr Pflege als eine normale Hauskatze, danach richtet sich der Preis.“
Natürlich kommt es vor, dass die Tiere nach dem „Urlaub“ gestresst sind. Das findet Jens van Yperen nicht weiter schlimm: „Der Aufenthalt in der Pension ist für Hunde wie eine Klassenreise für Kinder – neu, anstrengend und aufregend.“ Sei das Tier nach zwei Wochen nicht ein bisschen k.o., könne es keine richtige Klassenfahrt gewesen sein.
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