piwik no script img

Quälix lässt nix locker

■ Werder kann das Thema Champions' League nach der 0:1 Niederlage in Frankfurt abhaken

Werder kann im neuen Jahr auswärts nicht gewinnen. Es sah alles so gut aus: Mit dem wieder genesenen Stürmer Claudio Pizarro trat die Werder-Elf fast in Bestbesetzung an. Und gegen das Team ihres ungeliebten Ex-Trainers „Quälix“ Magath hatten sich Einige besonders viel vorgenommen. Davon bekamen die 30.000 Zuschauer im Frankfurter Waldstadion allerdings nichts zu sehen. Merkwürdig passiv agierten die Champions-League-Aspiranten gegen die abstiegsbedrohte Eintracht. Deren quirliger Marco Gebhardt riss immer wieder bedenkliche Lücken in die Bremer Abwehr. Dass die sich nicht früh geschlagen geben musste, verdankte sie vor allem der Frankfurter Abschlussschwäche. In der 69. Minute war es doch passiert: Frank Baumann wusste sich gegen Thomas Reichenberger nur mit einem Foul im Strafraum zu helfen, Horst Heldt überwand Frank Rost per Elfmeter. Auch danach kein wütender Werder-Sturmlauf, aber in letzter Minute scheiterten Christoph Dabrowski und Ailton nur knapp.

Am Schluss beklagte sich bei Werder niemand über die Schlappe: „Das schwächste Spiel der Saison“ hatte Manager Klaus Allofs gesehen. Trainer Thomas Schaaf analysierte gewohnt sachlich: „Wir konnten wieder aus vielen Chancen kein Kapital schlagen.“ Andreas Herzog ergänzte: „Wir waren ein bisschen überheblich. Aber ich sage nichts, sonst spiele ich nicht mehr bei Werder.“ Vergessen kann Werder nach der Niederlage die Champions' League. Der Fall vom begehrten vierten auf den sechsten Tabellenplatz dürfte schwerlich wieder aufzuholen sein, geht es doch in den letzten fünf Spielen noch gegen die drei bestplatzierten Teams von Bayern, Leverkusen und dem HSV. Die Frankfurter können dagegen nach dem Sieg kurz durchatmen: Sie stehen erstmals seit dem 6. Dezember wieder auf einem Nichtabstiegsplatz (14.). Aber schon heute droht neues Ungemach: Schatzmeister Rainer Leben muss beim DFB wegen des Verstoßes gegen Lizenzauflagen aussagen. Am Ende könnte die Eintracht disqualifiziert und alle ihre Spiele annulliert werden. Dann müsste Werder sich um die Niederlage nicht mehr grämen. not

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen