: Antworten auf Letzte Fragen
Kommt Zahnpasta aus Italien? (15.4.00)
Natürlich. Was sollte dieses Wort anderes sein, als die tumbteutonische Übersetzung von „Pasta al dente“?
Kristina Matthiesen, Bremen
Teilweise schon, z. B. die Pasti mit den roten (Tomatensauce) oder grünen (Pesto) Streifen und natürlich Blend-al-dente.
Gaby Heinemann, Dortmund
Ich glaub aus Berlin-Marzahn
Frank Brede, Dortmund
Ja! Ursprünglich für den heimischen Outdoor-Markt als schnelles Gericht aus der Tube entwickelt (für 4 Personen: 5 m Melanzana-Pasta in kochendes Salzwasser drücken, 8 min kochen, abgießen und mit Rucola, Olivenöl und Parmesan servieren), wurde es auf dem Export-Markt von den stupido tedesco gründlich missverstanden und nach einigen Modifikationen (rot-weiße Einfärbung!) für die Zahnpflege genutzt.
Peter Woltersdorf, Berlin
Aus der Tube, basta.
Gerd Neurath, Saarbrücken
Ursprünglich kommt Zahnpasta aus dem kleinen „Tubae“ in der Toskana. Das neue Produkt wurde von deutschen Kurzzeit-Exilanten über die Alpen geschleppt und zu „Pasta al dente“ gemacht. Es gibt dafür letztlich einen sexistischen Zusammenhang, weil Zahnbürste auf Lateinisch „peniculum“ heißt.
Gunther Krause, Berlin
Wo fängt Spaß an und wo hört er auf? (15.4.00)
Spaß beginnt exakt bei 1,756394271. Experten streiten sich darüber, ob der exakte Endpunkt bei 24,769917 oder schon bei 3,133 liegt.
Steffi Westermayer, Gundelfingen
Er fängt beim Enträtseln dieser Frage an, hört aber auch damit wieder auf.
Frank Brede, Dortmund
Mein Spaß fängt beim Ernst des Andersspaßigen an und hört beim Spaß des Andersernsten auf. Stimmt gar nicht, habe nur Spaß gemacht.
Gerhard Drexel, Berlin
1. Antwort: Der Spaß fängt bei Ernie an und hört bei Bert auf. 2. Antwort: Am siebten Tage lehnte er sich zurück und sagte: „Jetzt kann der Spaß anfangen.“
Kristina Matthiesen, Bremen
Der Spaß fängt logischerweise mit ‚S‘ an und hört mit dem Ende (ß) auf.
D. S. Berlin
Vor ein paar Jahren begann der Spaß, so wollten es die Werbefuzzis, mit einer geligen Kinderzahncreme – „... und Karies kriegt die Hucke voll“. Beim nächsten Besuch des Zahnarztes hörte er allerdings defintiv wieder auf.
Gerd Jansen, Berlin
Was machen Tiere in ihrer Freizeit? (8.4.00)
Die Hündin meiner Mutter hat folgende Hobbies: Plüschtiereauseinandernehmen, Kugelschreiberzerkleinern, Kissenschreddern und Schuhezerlegen. Bei schönem Wetter gräbt sie auch gerne ein bisschen den Garten um. Maike Janßen, Berlin
Ist doch ganz einfach: Hunde hundeln, Katzen katzeln, Hasen haseln, Vögel vögeln usw ...
Gerhard Jung, Nackenheim
enja (von Beruf Führhund) zerlegt in ihrer Freizeit mit Hingabe Stöcke – glücklicherweise verschont sie aber den Blindenstock von Frauchen.
Peter Woltersdorf, Berlin
Ich weiß nicht, was andere Tiere machen. Mein Freund fährt Motorrad. Karin Breitenfeld, Kiel
Schlafen. Wenn meine Tiere nichts Besseres zu tun haben, schlafen sie, relaxen, entspannen, dösen, träumen, schnurcheln. Große Freizeitaktivität der Katze ist es, ein (nicht zwei!) Auge aufzumachen und herzhaft zu gähnen, beim Hund ist Extremsport in der Freizeit: auf den Rücken drehen, alle Viere in die Luft zu strecken und den herrlichen hellen Hundebauch zu präsentieren. Zeitliche Begrenzung dieser Freizeitbetätigung konnte ich an meinen Tieren nicht feststellen.
Danielle Hirschberger, Görlitz
Joggen, sonnen, schwimmen, tauchen, fliegen, verstecken und fangen. Edwin Weinor, Nordhorn
Kürzlich kam ich abends erschöpft nach Hause und wollte nur noch entspannen. Doch was mussten meine müden Augen sehen? Der Hund saß in der Küche, las meine taz und wollte allen erstes von Schröder, Merkel und Ko(hl) erzählen. Ich ergriff die Flucht und fand im Wohnzimmer meine Katze, die sich vorm Fernseher räkelte. Unfassbar, doch sie wollte ihre Ruhe und warf mich aus dem Raum! Die letzte Möglichkeit war die Badewanne, doch der Goldfisch meines Mitbewohners hatte dort ein Techtelmechtel mit einem weißen Hecht ... Mein Bett nahm mich großzügig auf. Nach dem Aufwachen und einem vorsichtigen Gang durch die Wohnung wurde mir klar, dass ich weder Hund, Katze noch Goldfisch besitze ... Den Mitbewohner allerdings gibt es tatsächlich, und der saß in der Küche mit meiner taz – welch ein Alptraum.
Gunilla Brodersen, Berlin
Ich bin ein Nilpferd, und ich habe immer frei. Am liebsten koche ich. Meine Lieblingsgeschichten gehen auch übers Essen, aber manche sagen, diese Geschichten sind nicht so spannend. An der Uni lerne ich Französisch, weil Frankreich das nächste Schlaraffenland ist. Ich kann auch a bissle afrikanisch: Habari gani? Das heißt: Wie geht’s?, und ich kann nur sagen: Mir geht’s sehr gut! Schön ist es auch, im Bett Schokolade zu essen, aber das darf ich leider nicht mehr, weil ich die Bettwäsche verdreckt habe. Und manchmal mache ich die Augen zu und stelle mir vor, was ich jetzt beim „Carrefour“ alles kaufen würde ... dann habe ich die beste Laune der Welt.
Marieke Dickie, Stuttgart
Was um Himmels Willen erzählen sich die drei Chinesen mit dem Kontrabass? (8.4.00)
Tlatsch. Lorenz Ritter, Hamburg
Der erste Chinese sagt zum zweiten: „Je shang you hen duo ren.“ Der dritte mischt sich ein und meint zum ersten: „Ming-tian wo bu lai hou-tian lai.“ Der zweite hört nicht hin und ruft den Passanten zu: „Jin zhi zhao-xiang!“ Schlichte Belanglosigkeiten.
Monika Schöpfer-Koschant
Chinese 1 (mit Kontrabass): „Wo um Himmels Willen habt ihr eure Instrumente gelassen? Ich hier alleine mit dem Ding, das fällt doch auf, und auf dem Ding spielen kann ich sowieso nicht!“ Chinese 2: „Lass man, der Bass hat schon genug Stauraum. Der Dealer muss gleich kommen, und dies Ding kriegt er gratis dazu!“ Chinese 3: „Mit dem Geld von dem Stoff können wir uns ein Orchester kaufen.“ Die Polizei: „Ach was is denn das?“ Chinesen 1, 2 und 3: „Scheiße!“
Heinz Schlinkert, Bochum
Sie fragen sich natürlich: „Wer um Himmels Willen hat sich nur dieses bescheuerte Kinderlied ausgedacht?“ Ist doch auch kein Leben für drei Chinesen. Einfach so mit dem Kontrabass auf der Straße rumsitzen und sich was erzählen. Soll das lustig sein? Vielleicht bemüht sich der Autor des Liedes gefälligst mal vor Ort und klärt auch endlich einmal die Frage: „Was um Himmels Willen sollen wir denn mit diesem klobigen Kontrabass anfangen?“
Gerd Jansen, Berlin
Stimmt es, dass es nicht mehr als vier deutsche Worte gibt, die auf „-nf“ enden? (8.4.00)
Neben Senf, Hanf, fünf und Genf gibt es noch den Fluss im Schweizer Kanton Glarus: Sernf. Nach Duden-Kalender vom 5. April 1996 eines der fünf Wörter auf “nf“. Wenn man einmal absieht von: Ackersenf, Löwensenf, Aloehanf, Sisalhanf (kann man zwar rauchen, enthält aber kein THC), Bogenhanf, Grünhanf usw.
Hartmut Bernecker,
Bietigheim-Bissingen
Nein. Es gibt fünf: Ackersenf, Speisesenf, Tafelsenf, Kräutersenf und Weißwurstsenf (allerdings nicht in Bayern, hier enden diese Worte auf „-mpf“).
Claus Berger, Burglauer
Früher gab es einmal viel mehr davon. Aber all die wunderschönen Wörter wie z. B. Danf, Sunf, Kanf, Runf oder dunf fielen der dumpferen (sic!), leichter auszusprechenden „-mpf“ - Endung zum Opfer. Und wer kleinen Kindern zuhört, weiß, dass „Senf“ als nächstes folgen wird.
Johannes Baldenius, Hamburg
Das stimmt nicht nur nicht, sondern es lässt sich mit mathematischer Strenge nachweisen, dass sogar unendlich viele Wörter im Deutschen auf -nf enden. Betrachtet man die Folge: fünf, einhundertfünf, zweihundertfünf ..., zeigt sich, dass 1 Prozent aller Bezeichnungen ganzer natürlicher Zahlen im Deutschen diese Endung hat. Da die Menge der ganzen Zahlen unendlich ist, folgt: Unendlich dividiert durch hundert macht wieder Unendlich.
Rüdiger Haude, Aachen
Gibt es einen Unterschied zwischen uniformierten Uninformierten und uninformierten Uniformierten? (1.4.00)
Ja. Die einen sind geworden, was sie sind, weil sie sind, wie sie sind; bei den anderen dagegen ist es umgekehrt. Aber beiden hat man nichts davon gesagt.
Burkhard Gödecke, Hannover
Ehedem uniform Uninformierte wurden schon immer uninformierte in Uniform – da helfen keine Aufnahmeprüfungen.
Norbert Odenheim, Berlin
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