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Schwarze Zukunft für Weißen Hai

Erfolg der Umweltschützer bei der Cites-Konferenz: Der Handel mit Elfenbein bleibt verboten, auch der Walfang. Bedrohte Haie wurden trotz Antrag nicht unter Schutz gestellt. Massiver Druck der Fisch fangenden Staaten auf Delegierte

NAIROBI dpa/taz ■ Der Handel mit Elfenbein und Walfleisch bleibt verboten, Haie werden dagegen weiterhin nicht unter Schutz gestellt. Das sind die wichtigsten Entscheidungen der 11. Vertragsstaaten-Konferenz zum Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen (Cites), die am Donnerstag in Nairobi beendet wurde. Die Cites-Konvention reguliert den Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten.

Norwegen und Japan scheiterten am Schlusstag endgültig mit ihren Anträgen, Wale wieder fangen und verwerten zu dürfen. Bedrohte Haiarten wie der Riesenhai, der Weiße Hai und der Walhai hatten weniger Glück: Den britischen Antrag, zumindest den Riesenhai unter Schutz zu stellen, lehnten die Delegierten in der geheimen Abstimmung mehrheitlich ab. Naturschutzorganisationen wie der World Wide Fund for Nature (WWF) vermuten dahinter den Druck der Fischereiindustrie. Diese hätten laut Greenpeace massiven finanziellen Druck auf einzelne Delegationen kleinerer Länder ausgeübt.

Die kommerzielle Ausbeutung der Haie ist in den letzten 20 Jahren laut der Welternährungsorganisation FAO dramatisch angestiegen. 70 Millionen werden jedes Jahr wegen ihrer Flossen, des Fleischs und der Knorpel getötet, 11 der weltweit 370 Arten stehen auf der roten Liste. Weitere 70 gelten als stark gefährdet. Da Haie nur langsam wachsen und sich nur gering vermehren, sind ihre Bestände durch den Fang massiv bedroht. In Deutschland bestehen Schillerlocken und Seeaal aus Dornhai. Dessen Bestände sind durch Überfischung stark geschrumpft.

Der Chef der UN-Umweltbehörde (Unep), Klaus Töpfer, wertete die zehntägige Konferenz trotzdem als „großen Erfolg“. Auch internationale Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und der WWF zogen ein überwiegend positives Fazit. Greenpeace-Sprecher Ralf Sonntag lobte die deutsche Delegation: „Die Deutschen haben aktiv die Rolle als Schützer angenommen und sich gut gehalten.“ Wichtig für die Organisationen ist nun nach der Konferenz, dass die Länder die Beschlüsse auch umsetzen und vor allem in Afrika gegen die Elefantenwilderei und den illegalen Handel vorgehen.

Beim Elefantenschutz zog Kenia seinen Antrag zurück, diese unter totalen Schutz zu stellen. Dafür verzichteten Namibia, Botswana, Simbabwe und Südafrika auf ihre Forderung, wieder mit dem Elfenbeinhandel beginnen zu dürfen. Greenpeace-Sprecher Peter Pueschel kritisierte diese Einigung, da damit die Diskussion lediglich bis zur nächsten Cites-Konferenz 2002 verschoben worden wäre.

Die Konferenz beschloss darüber hinaus einen besseren Schutz für Moschustiere, Tibetantilopen, Scharnierschildkröten und Quastenflosser. Das gilt auch für bedrohte Heilpflanzen wie den Fernöstlichen Ginseng oder die Teufelskralle aus dem südlichen Afrika. Ebenfalls am letzten Tag lehnten die Delegierten aus 150 Vertragsstaaten den Antrag Kubas ab, den Schutz der bedrohten Karettschildkröte herunterzustufen.

Unep-Chef Töpfer erklärte, die Verabschiedung eines fünfjährigen Strategieplanes, mit dem Staaten geholfen werden soll, bedrohte Arten besser zu schützen, sei „ein Meilenstein für das neue Jahrtausend“. Die 12. Cites-Konferenz wird im Jahr 2002 wahrscheinlich in Santiago stattfinden. Chile bewarb sich am Donnerstag offiziell um die Austragung der Konferenz, was im Plenum mit starkem Beifall bedacht wurde. mra

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