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Bildungskoalition

Vertreter der CSU und SPD diskutieren über Förderung und Perspektiven der Chancengleichheit

BONN taz ■ Bayerns Bildungsminister Hans Zehetmair (CSU) freute sich: „Elite- und Hochbegabtenförderung“ seien keine Tabuwörter mehr. Bundesbildungsminsterin Edelgard Bulmahn (SPD) freute sich auch, denn sie und Zehetmair eröffneten am Donnerstag in Bonn die Debatte über „Förderung von Chancengleicheit“ im „Forum Bildung“.

Zum vierten Mal saßen Vertreter der Gewerkschaften, der Wirtschaft, Studis, Professoren und Politiker zusammen, um Schulqualität, Lehr- und Lernkultur sowie Bildung im globalen Wettbewerb zu diskutieren. Ministerin Bulmahn stellte zu Beginn der Diskussion fest: „Wir werden das Rad der Vorschläge für die Chancengleichheit nicht neu erfinden.“ Es ginge darum, Hinderungsgründe der Chancengleichheit abzubauen.

Rund 12 Prozent der 20-Jährigen haben derzeit keinen Berufsabschluss. Bei den ausländischen Jugendlichen sind es 20 Prozent. Den Kindern mit „schlechten familiären sozialen Voraussetzungen“ müsse eine frühe Förderung zukommen, erklärte Bulmahn. Zugleich sollen neue Berufe geschaffen werden, für Jugendlichen ohne mittleren oder höheren Abschluß.

Bildungsminister Zehetmair, der in Bayern die schulische Elite klein hält – nur jeder fünfte Jugendliche passiert das Zentralabi –, akzentuierte Chancengleichheit christdemokratisch. „Nicht alle können Chancen in gleicher Weise wahrnehmen, wegen der unterschiedlichen Begabungen“, erklärte er. Dennoch dürften diejenigen, die keinen Abschluß erreichten, nicht auf der Strecke bleiben. Das könne Deutschland sich nicht leisten, betonte Zehetmair. Besonders am Herzen liegt Zehetmair die individuelle Förderung „besonderer Begabungen“ bereits in der Grundschule. Das findet auch Bildungsministerin Bulmahn richtig.

Projekte zur Chancengleichheit in Schulen werden nach Ostern von dem Forum Bildung unter www.forumbildung.de vorgestellt. ISABELLE SIEMENS

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