: fakten
Die Ogoni und ihr Protest
Das Ogoni-Volk ist mit etwa 500.000 Menschen eine der kleinsten Ethnien des Nigerdeltas und lebt nahe Port Harcourt.
Zwischen 1958 und 1993 wurde im Siedlungsgebiet der Ogoni von Shell Erdöl im Wert von 30 Milliarden Dollar gefördert, von denen so gut wie nichts vor Ort reinvestiert wurde. Bis heute haben die Ogoni kein Trinkwasser, während Boden und Flüsse verseucht sind.
1990 entstand die „Bewegung für das Überleben des Ogoni-Volkes“ (Mosop), die Proteste gegen die Umstände der Ölförderung organisierte. 1993 verließ Shell das Ogoni-Gebiet.
Die damalige Militärregierung Nigerias antwortete darauf mit massiver Repression und der Hinrichtung des Mosop-Führers Ken Saro-Wiwa 1995.
In Nachahmung der Ogoni haben seitdem so gut wie alle Völker des Nigerdeltas Protestbewegungen gegründet, die zum Teil den bewaffneten Kampf einsetzen und die Ölförderung zuweilen weitgehend lahm legen.
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