: neue pleiten vermeiden
Die Musical-Szene setzt zukünftig auf kleinere Produktionen und kürzere Laufzeiten
Bei Musicals denkt man an die Stella AG. Der Konzern hat vor allem durch Insolvenzprobleme von sich reden gemacht. Nach der kürzlich vereinbarten Übernahme durch den Konzert- und Show-Veranstalter Deutsche Entertainment AG unter Peter Schwenkow ist zwar von Pleite keine Rede mehr. Dennoch genießt die Musical-Szene nicht den besten Ruf. Touristenbusse vor den großen Musical-Theatern hinterlassen den Eindruck von Massenware. Für konstante Besucherzahlen werden Karten pauschal an Reiseveranstalter verkauft. Darsteller klagen über abschätzige Bemerkungen von Schauspielerkollegen. Die flächendeckenden Stella-Produktionen haben jedoch in Deutschland für bessere Ausbildungsmöglicheiten in der Branche gesorgt, sodass deutsche Darsteller inzwischen mit Broadway-Kollegen mithalten können. Mit Dauershows wie „Cats“ und „Phantom der Oper“ bleibt indes Hamburg die deutsche Musical-Hochburg. Um das Publikum zu halten, setzt die Branche inzwischen auf kürzere Laufzeiten und kleine Produktionen, wie etwa bei „Peanuts“. Sollten Aufführungen nicht mehr rentabel sein, werden sie durch andere Musicals ersetzt, ließ auch Firmensanierer Schwenkow zum neuen Stella-Konzept hören.
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