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Claus Jäger FPD-Chef

■ Kritik an großkoalitionärem „Einheitsbrei“

Mit einem eindeutigen Votum hat die Bremer FDP am Wochenende Claus Jäger als ihren Landesvorsitzenden bestätigt. Auf einem Landesparteitag erhielt der 56 Jahre alte Liberale 49 Ja-Stimmen. Vier Delegierte stimmten mit Nein, sechs enthielten sich. Jäger hatte das Amt vor einem halben Jahr übernommen. Sein Vorgänger Peter Braun war nach dem für die Partei enttäuschenden Ergebnis von 2,5 Prozent der Stimmen bei der Bürgerschaftswahl im Juni 1999 zurückgetreten.

Jäger kritisierte die seit fünf Jahren in Bremen regierende große Koalition als einen „geschlossenen Einheitsbrei“. In dieser „Koalition der Übermacht“ gebe es keine Auseinandersetzungen und keine Abwägungen über falsche oder richtige Entscheidungen. Nach Jägers Ansicht steht die Lebensfähigkeit des kleinsten Bundeslandes am Ende der zweiten Periode der Sanierungszahlungen 2005 „in höchs-tem Maße in Frage“. Der Schuldenstand werde dann immer noch 17 oder sogar 20 Milliarden Mark betragen. Zu Beginn der Sanierung 1994 war das Bundesland mit 17,6 Milliarden Mark verschuldet gewesen. taz/dpa

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