: EZB-Chef: Euro ist stark
In Frankfurt sprach Duisenberg gestern beruhigende Worte: Ersparnisse und Renten seien nicht gefährdet
FRANKFURT taz ■ Für den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Wim Duisenberg, ist der Euro eine starke Währung: „in Zukunft“. Als Reaktion auf die „Beunruhigung bei den Bürgern in Europa über den Wert ihrer Währung“, erklärte er gestern in Frankfurt, die Menschen könnten sich darauf verlassen, dass ihre Renten und Ersparnisse sicher seien. Der Euro verfüge, trotz Kursverfalls, über eine interne Stabilität, die auf der Preisstabilität im Euroraum basiere.
Duisenberg räumte aber ein, dass ein auf Dauer niedrigerer Wechselkurs des Euro zu höheren Ladenpreisen führen könne. Die EZB werde deshalb weiter „alles in ihrer Macht stehende tun, um die Preisstabilität im Eurogebiet zu gewährleisten“. In den vergangenen Monaten habe die EZB bereits reagiert und mehrfach die Zinsen erhöht. Zudem werde der gegenwärtige Konjunkturaufschwung ein hohes Wirtschaftswachstum und rückläufige Arbeitslosigkeit nach sich ziehen. Das stärke die Währung.
Bänker in Frankfurt kritisierten, die Äußerung von Duisenberg würde mehr Schaden anrichten, als beruhigen. „Das zeigt die Nervosität der EZB“, sagte Hans-Jürgen Meltzer von der Deutschen Bank. Umstritten ist, ob die EZB durch Dollarverkäufe intervenieren soll. kpk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen