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Karsten Voigt

Ausgerechnet der Grünenpolitiker Joschka Fischer holte den früheren Juso-Vorsitzenden und langjährigen SPD-Außenpolitiker als Koordinator für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit in sein Ministerium, nachdem Voigt mit seinen Ideen in der eigenen Partei längst nicht mehr die breite Zustimmung genoss.

Der 1941 geborene, energisch und zugleich verbindlich auftretende Voigt gilt als eigenwillig. 1969 verpflichtete der Skandinavist und Historiker die Jusos auf ein Programm, das über die Verstaatlichung von Großbanken und Schlüsselindustrien die „Transformation des kapitalistischen Systems in ein sozialistisches“ vorsah. Der selbe Voigt bekannte sich dann in den Neunzigerjahren eindeutig zur Nato und befürwortete Blauhelm-Einsätze der Bundeswehr.

Als außenpolitischer Sprecher seiner Partei war Voigt stets ein überzeugter Vertreter des Atlantizismus. „Ursprünglich wurde ich von der Erfahrung des Vietnamkriegs geprägt, von Protest und Empörung gegenüber den USA.“ Doch er habe festgestellt, „dass unser wichtigster Partner außerhalb Europas nicht nur wirtschaftlich, sondern auch im kulturellen Bereich eine Dynamik entfaltet, von der man lernen kann und sollte“.

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