: Reden und rechnen
■ Parlament stimmt der Volkspark-Arena zu, fordert aber besseres Verkehrskonzept
Nach jahrelangen Verhandlungen kommt Hamburg seiner Arena im Volkspark näher. Die Hamburgische Bürgerschaft stimmte am Mittwochabend mit großer Mehrheit einem Antrag von SPD und GAL zu, nach dem das Baugrundstück für eine Mark an die Investoren verkauft werden soll. Des weiteren fordert der Antrag die Vorlage eines Verkehrskonzeptes durch den Senat. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der öffentliche Personen-Nahverkehr in ausreichendem Maße verstärkt wird. Von den beiden Investoren fordert das Parlament ein konkretes Finanzierungskonzept, dass von der Stadt abge-segnet werden muss.
Die Hamburger Deuteron Holding GmbH und die finnische Jokerit HC-Gruppe wollen in direkter Nachbarschaft zum Volksparkstadion eine Mehrzweckhalle für bis zu 15.000 Besucher hochziehen. Der Investitionsbedarf liegt nach Angaben des Senats bei 144 Millionen Mark. Das nötige Geld soll unter anderem durch die langfristige Vermietung von Logen und Namensrechten aufgebracht werden.
Die Regenbogenabgeordnete Heike Sudmann warf dem Senat vor, das Projekt schön zu rechnen und schön zu reden: „Die Arena ist nicht nötig, da sich ein Großteil der Veranstaltungen auch über andere Hallen abwickeln lässt.“ Wirtschaftssenator Thomas Mirow (SPD) dagegen verteidigte das Bemühen des Senats: „Es gibt viele Veranstaltungen, die an Hamburg vorbei gingen, sei es auf sportlichem oder kulturellem Gebiet. Deshalb gibt es genügend Bedarf für die Halle.“ Allerdings habe die Stadt keine rechtliche Kompetenz, Konkurrenzveranstaltungen auszuschließen, wie das von den Investoren gefordert worden sei.
Parlamentarier von SPD und CDU verwiesen zudem darauf, dass die Stadt lediglich kostenlos die Fläche für die Halle zur Verfügung stellen werde. Laufende Kos-ten beim Betrieb der Halle würden von Hamburg nicht akzeptiert, dafür seien die Investoren verantwortlich. Nach Angaben des Senats beteiligt sich die Stadt zudem mit 12,38 Millionen Mark an der Erschließung des Grundstücks. lno
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