piwik no script img

Nicht abgehängt

■ Bahnchef Mehdorn verspricht: Strecken in Richtung Norden bleiben erhalten

Die Deutsche Bahn AG will den Norden nicht abhängen. Das versicherte der Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn gestern nach einem Gespräch mit der schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin Heide Simonis und Verkehrsminister Bernd Rohwer (beide SPD). Zufrieden nahm Simonis das Versprechen entgegen, dass in diesem Jahr keine Veränderungen bei Fernverbindungen geplant sind. Die Verbindungen nach Kiel, Lübeck, Flensburg und Westerland bleiben im vollem Umfang erhalten.

Mehdorn sagte, dass die Gesprächspartner sich geeinigt hätten, zusammen mit Hamburg im Bundesverkehrsministerium Druck für den Neubau der Rendsburger Hochbrücke zu machen. Vor allem für den Frachtverkehr werde die Verkehrslage immer schwieriger, betont der Bahnchef: Weil die Brücke sonst zu stark belastet würde, müsse die Bahn derzeit mit aneinander gekoppelten leeren und vollen Waggons fahren.

Simonis sprach von einem „sehr fruchtbaren Gespräch“. Die Bahn „hat uns die Angst genommen, das wir von Hamburg abgeschnitten werden“. Simonis begrüßte auch die Ankündigung, dass sich bis etwa zum Frühjahr 2005 die Reisedauer zwischen Berlin und Hamburg von zweieinhalb auf eineinhalb Stunden verkürzen solle.

Die Bahn und das Land Schleswig-Holstein setzten eine gemeinsame Arbeitsgruppe ein, in der über weitere Probleme verhandelt werden soll, unter anderem über die von der Bahn beabsichtigten Gründungen von regionalen Netzbetriebsgesellschaften. Nach Mehdorns Angaben „lernt“ die Bahn aus den jüngsten Niederlagen bei Ausschreibungen für den Betrieb von Bahnstrecken: „Wir haben verloren, weil wir nicht konkurrenzfähig waren.“ lno

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen