Wadde Spielbudenplatz

■ 16.000 Leute haben sich am Sonnabend die Grand-Prix-Stefan-Raab-Party angetan

Stefan Raabs Fangemeinde zählt in Hamburg mindestens 16.000 Menschen. So viele waren es zumindest, die am Sonnabend auf dem Spielbudenplatz an der Reeperbahn auf einer riesigen Freiluftparty für den deutschen Teilnehmer am Grand Prix Eurovision die Daumen drückten. Als der fünfte Platz feststeht, zeigt sich die 16-jährige Claudia ganz zufrieden: „Ich hatte getippt, dass er Vorletzter wird“, sagt sie und schwenkt ihre aus Raabs TV-Show bekannte aufblasbare gelbe Kelle, auf der „Pfui“ steht.

Zuvor hatten die Partygäste gut drei Stunden lang eng gedrängt das Geschehen in Schwedens Hauptstadt auf einer Videowand verfolgt. Der erste Höhepunkt des Abends kommt beim Auftritt des 33-jährigen Raab. Der Jubel der Menge wird von kollektivem Mitsingen abgelöst: „Wadde hadde dudde da“ aus tausenden Kehlen, und für ein paar Momente scheint es, als sei der Wettbewerb zu Nebensache geworden. Sommerliche Temperaturen und reichlich Alkohol sorgen zusammen mit der eingängigen Melodie für ausgelassene Stimmung. Vor allem als die Vertreter von Österreich, Spanien und der Schweiz die Höchstpunktzahl von zwölf Punkten für Raabs Blödelsong verkünden, kocht die Stimmung über.

Unmittelbar vor dem Start der Live-Übertragung des Wettbewerbs sangen die 16 000 Party-Gäste unter der Leitung von Gotthilf Fischer einen extra für den Abend ungetexteten Hit der Gruppe „Dschingis Khan“. Aus „Moskau, Moskau“ wurde „Stockholm, Stockholm“ – Karaoke ließ grüßen, genauso falsch wie belanglos. Zum Sieg hat der kollektive Gesang Stefan Raab allerdings nicht getragen.

Oliver Schirg