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Neonazis immer bedrohlicher

Die norddeutsche Neonazi-Szene rückt nach Beobachtung des schleswig-holsteinischen Verfassungsschutzes (VS) immer stärker zusammen – bei zunehmender Gewaltbereitschaft gegen politische Gegner. Das berichtete gestern SPD-Innenminister Klaus Buß bei der Vorlage des Verfassungsschutzberichtes 1999 und nannte dies eine „bedrohliche Entwicklung“. Laut Buß bilden die „Nationaldemokratische Partei Deutschland“ (NPD), „neo-nationalsozialistische Kameradschaften“ und die rechte Skinhead-Szene zunehmend eine Einheit. „Aus früher unterschiedlichen Strömungen des Rechtsextremismus ist inzwischen ein von Neo-Nationalsozialisten beherrschtes Netzwerk geworden“, befindet der Innenminister. Die Zahl der Mitglieder rechtsextremer Organisationen blieb seit Jahren stabil. Sie liegt zur Zeit bei 1480. Da sie sich verstärkt um „Gesetzestreue“ bemühten, habe die Zahl der Straftaten gegenüber dem Vorjahr von 498 auf 402 abgenommen.

Als „zentrale Anlaufadresse“ für die gesamte rechte Szene im Norden gilt dem VS zufolge der „Club 88“ in Neumünster. Die Neumüns-teraner grüne Bundestagsabgeordnete Angelika Beer fühlt sich durch den Bericht in ihren Warnungen vor dem „Club 88“ bestätigt und forderte von den Behörden ein entschiedenes Vorgehen sowie auch Konsequenzen für grüne Politik. Beer: „Wir werden die Bekämpfung des Rechtsextremismus ganz oben auf unsere politische Agenda setzen.“ pemü

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