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Berlinale bald führungslos

Der Umbruch bei den Filmfestspielen geht weiter: Mit Wettbewerbschef Moritz de Hadeln zieht sich auch Forumleiter Ulrich Gregor zurück

Die Internationalen Filmfestspiele in Berlin stehen vor einem Generationswechsel auf breiter Basis. Der langjährige Leiter des Berlinale-Forums des Jungen Films, Ulrich Gregor, kündigte an, er werde sein Amt nach dem Festival im Februar 2001 in jüngere Hände legen. Bereits im April war bekannt geworden, dass der seit 20 Jahren amtierende Leiter des offiziellen Berlinale-Wettbewerbs, Moritz de Hadeln, gehen muss. Auch er wird das Festival im Februar 2001 zum letzten Mal leiten.

Während de Hadeln gekündigt wurde, will der renommierte Filmhistoriker Gregor seine Position zwei Jahre früher als vorgesehen freiwillig räumen. Er wolle einen gemeinsamen Generationswechsel sowohl im offiziellen Wettbewerb als auch im Forum gewährleisten.

Der 67-jährige Gregor gilt als „Vater“ des 1971 ins Leben gerufenen Forums. Er schlug als Nachfolger den 38-jährigen Forum- Mitarbeiter und früheren Filmjournalisten Christoph Terhechte vor.

Über den Vorschlag müssen die Freunde der Deutschen Kinemathek, die das Forum veranstalten, gemeinsam mit dem Kuratorium der Berliner Festspiele Einvernehmen erzielen. Das vom Bund und dem Land Berlin getragene Kuratorium will bis zum Sommer eine Nachfolge auch für de Hadeln finden. Als Favorit von Kulturstaatsminister Michael Naumann (SPD) gilt der Geschäftsführer der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, Dieter Kosslick.

Berlins Kultursenator Christoph Stölzl (parteilos) hatte in der letzten Sitzung des Kulturausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus betont, dass Berlin und der Bund nach Jahrzehnten „einen neuen Anfang und damit einen Generationsschnitt bei der Berlinale machen wollen“. Der äußerliche Einschnitt erfolgte schon in diesem Jahr bei der 50. Berlinale, als das Festival vom Zoo an den Potsdamer Platz umzog. DPA

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