: Bill Clinton kommt sicher
Am 1. Juni reisen US-Präsident Clinton und 16 weitere Staatschefs an. Zudem legt die Elite der Radprofis einen Teil der Innenstadt lahm. Verkehrswarndienst rechnet mit „erheblichen Problemen“
von BARBARA BOLLWAHNDE PAEZ CASANOVA
Vom 1. bis 3. Juni wird in Berlin Sicherheitsstufe 1 und entsprechendes Chaos auf den Straßen herrschen. Grund: Der US-amerikanische Präsident Bill Clinton und 16 weitere Staats- und Regierungschefs kommen auf Einladung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in die deutsche Hauptstadt. Auf der Konferenz „Modernes Regieren im 21. Jahrhundert“, die am Abend des 2. Juni mit einem Galadiner im Schloss Charlottenburg eröffnet wird, wollen sie „Strategien modernen Regierungshandelns im Dialog zwischen Politik und Wissenschaft“ entwickeln.
Während die persönliche Schutztruppe des US-Präsidenten und deutsche Sicherheitsexperten Clintons Besuch vorbereiten, ist die Berliner Polizei für den reibungslosen Transport der Staatsgäste mit ihren Delegationen zuständig. Streng geheim ist die Route für Bill Clinton, für den Sicherheitsstufe 1 gilt.
Das heißt unter anderem, dass Gullydeckel auf der Strecke versiegelt und Tunnel gemieden werden müssen. Für die Berliner Polizei fällt der Feiertag aus – stattdessen steht ein Großeinsatz an. Nach Angaben eines Polizeisprechers wird „gut die Hälfte der 25.000 Berliner Beamten“ im Einsatz sein.
Schon Stunden vor Clintons Ankunft am 1. Juni werden großflächig Strecken im Westteil der Stadt gesperrt. Der Grund: die Abschlussveranstaltung der Deutschlandtour der Radprofis. Zwischen 9 und 19 Uhr werden zwischen Siegessäule und Kurfürstendamm Tausende von Skatern, Amateurradfahrern und die Elite der Radprofis unterwegs sein. Der Verkehrswarndienst geht von „erheblichen Problemen in der Innenstadt“ aus.
Clinton wird am 1. Juni nachmittags am Flughafen Tegel landen und wie schon 1994 und 1998 in der Präsidentensuite im „Inercontinental“ übernachten. Danach trifft er sich zu einem halbstündigen Gespräch mit Bundespräsident Johannes Rau (SPD) und anschließend mit Bundeskanzler Schröder. Am 2. Juni wird er zur Nato-Airbase Teveren nach Geilenkirchen fliegen. In Aachen wird dem US-amerikanischen Präsidenten der Internationale Karlspreis für seinen Beitrag zur europäischen Einigung verliehen. Am frühen Abend nimmt er dann an der Eröffnung der Konferenz „Modernes Regieren im 21. Jahrhundert“ im Schloss Charlottenburg teil, die am Samstag im Kanzleramt fortgesetzt wird.
Derzeit ist noch offen, ob am 3. Juni, wenn die Staats- und Regierungschefs an einem Essen im debis-Haus teilnehmen, der samstägliche Einkauf am Potsdamer Platz wie gewohnt stattfinden kann. Eine Sprecherin der Potsdamer Platz Arkaden sagte gegenüber der taz, dass mehr Sicherheitsleute als üblich im Einsatz sein werden.
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