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Telekom weiter nur Local Hero

Auf der Hauptversammlung bemängeln die Aktionäre fehlende internationale Kompetenz. Eine Internet-Offensive soll das Unternehmen nach vorne bringen

KÖLN afp ■ Telekom-Chef Ron Sommer setzt auf das Prinzip Hoffnung. Er sei „fest davon überzeugt, dass uns die Telekom-Aktie in Zukunft noch viel Freude machen wird“, erklärte er gestern auf der Hauptversammlung des Unternehmens in Köln. Und sorgte damit im Handumdrehen für eine Erholung der Aktie, die nach dem Allzeithoch von rund 104 Euro im März fast die Hälfte an Wert verloren hatte. Bei Redaktionsschluss stand sie bei 59,43 Euro. Anlass für diesen immerhin 5-prozentigen Zugewinn waren aber weniger Sommers verheißungsvolle Worte als eine neue Internet-Offensive und die Zahlen bei der Quartalsbilanz – demnach ist der Gewinneinbruch nach einem Jahr drastischer Preissenkungen gestoppt.

Bis zum Jahresende will Sommer eine halbe Million T-DSL-Anschlüsse verkaufen, die wiederum auch für T-Online einen Schub bringen sollen: Über Computer und Telefonleitung würden neue Multimedia-Anwendungen möglich.

Rundum zufrieden waren die rund 8.500 Aktionäre aber nicht. Sie kritisierten vor allem, dass die Internationalisierung nicht vorankomme. „Von einem Global Player kann keine Rede sein, eher von einem Local Hero“, spöttelte Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Telekom nur 8 Prozent des Umsatzes von 35,5 Milliarden Euro im Ausland.

Doch Sommer will sich nicht unter Druck setzen lassen: „Wir wollen Unternehmen finden, die zu uns passen.“ Aber natürlich müsse die Telekominternational wachsen, durch Akquisitionen oder Fusionen. Für einen Milliarden-Deal ist sie mit einem zusätzlich genehmigten Kapital von 1,5 Milliarden Aktien gut gerüstet. Eine Megafusion könne mit diesen Aktien, die rund die Hälfte des Börsenwertes ausmachten, finanziert werden, so Sommer.

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