: Sturm im Heurigenglas
Exkrementenkrieg erschüttert die Hauptstadt Österreichs
WIEN dpa/taz ■ „Aufstand in Wien“, betitelte am Sonntag die Nachrichtenagentur dpa eine Meldung aus der österreichischen Hauptstadt. Ein Aufstand? Die Revolution im Dreivierteltakt? Wird das braune Geschmeiß in den Straßen der Stadt beseitigt? Ums Braune geht’s scho’. Um die Straßen auch. Wie Die Wahrheit am 27. April berichtete, heißt der neue Wiener Walzer: „Scheiße, wen wird’s überraschen, / gehört in Exkremententaschen“. Die weltbekannten Fiaker-Pferde sollen aufgrund eines neuen Gesetzes so genannte Exkremententaschen tragen, um die Straßen nicht weiter zu verschmutzen. Als die Stadtverwaltung jetzt die neuen belgischen (!) Mistsäcke ausprobieren wollte, weigerten sich alle Kutscher ausnahmslos. „Wir machen uns doch mit den Pferdewindeln lächerlich“, schimpfte eine Fiakerin. Alles in allem nur ein Folklore-Sturm im Heurigenglas.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen