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Im Spreewaldkahn durch Schöneiche

Der Kleine Spreewaldpark wird eröffnet. Naturschützer richteten das Ausflugsziel am Berliner Stadtrand wieder her

Die Illusion ist fast perfekt: Großgewachsene Laubbäume mit dichten Kronen und ausladende Büsche säumen den naturbelassenen Kanal, auf dem ein Spreewaldkahn übers Wasser geleitet. Eine hölzerne Brücke führt über den Wasserlauf. Vieles sieht hier aus wie im Spreewald, doch liegt die Idylle gleich hinter Berlin, mitten in der Waldgartengemeinde Schöneiche.

Der erste Teil des Kleinen Spreewald-Parks wird am morgigen Himmelfahrtstag offiziell übergeben. Vorangetrieben hatten das Projekt zwei Schöneicher Vereine, die seit Mitte der 90er-Jahre den Plan verfolgten, das zugewachsene und zum Müllabladeplatz verkommene Terrain wieder herzurichten.

In den 20er-Jahren gehörte der Park zu den beliebtesten Ausflugszielen vor den Toren Berlins. Der Besitzer des angrenzenden Restaurants, Max Mann, hatte das Kanalsystem anlegen lassen. Über 1.000 Menschen sollen sich seinerzeit an Wochenenden hier vergnügt haben. In den 70er-Jahren verfiel das Ganze in einen Dornröschenschlaf.

Nachdem Pläne für ein Spaßbad auf dem Gelände scheiterten, beschloss die Gemeinde 1997 den Wiederaufbau des Parks. Das Terrain wurde seither von über 30 ABM-Kräften, vielen hundert Schöneicher Schülern und Mitgliedern der Naturschutzvereine hergerichtet.

Rund 1,5 Millionen Mark investierten Land, Gemeinde und Spender. So entstanden ein teilweise mit Bohlen ausgelegtes Wegesystem, eine Steganlage an einem renaturierten Teich, ein Kräutergarten und der Naturschutzpfad. Kernstück ist das Kanalsystem, das allerdings wohl erst im nächsten Jahr übergeben werden kann. Bislang darf dieses Gelände wegen umsturzgefährdeter Bäume nur auf eigene Gefahr betreten werden. ADN

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