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ein jahr kosovokriegDer Tag: Donnerstag, 3. Juni 1999

Lohn der Bomben

Serbien beugt sich den Bomben. 72 Tage lang hat die Nato die Créme de la Créme aus ihren Waffenarsenalen über Jugoslawien abgeworfen - lasergesteuerte Bomben, Kassettenbomben, Brandbomben, Bunker sprengende Bomben, Antipanzerbomben, Antipersonenbomben, Grafitbomben. Die Geschosse trafen Flugabwehr- und Radarstellungen, Flughäfen, Raffinerien, Fabriken, TV-Stationen, Radioantennen, Autobahnen, Straßen, Kasernen, Soldaten der jugoslawischen Armee, serbische Milizen, Panzer, Brücken, vollbesetzte Züge, Flüchtlingstrecks, Wohnblöcke, zwei Wochenmärkte, eine Botschaft, ein Altenheim und Passanten. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch spricht von 500 getöteten Zivilisten bei 99 untersuchten Angriffen. Die Nato spricht von „Kollateralschäden“.

Heute treffen all die Bomben der letzten zweieinhalb Monate dort, wo sie treffen sollen: Sie brechen den Widerstand in den Köpfen der jugoslawischen Politiker. Das Parlament in Belgrad stimmt heute dem Kosovo-Friedensplan zu. Die Nato will trotzdem vorerst weiterbomben: „Wir sehen keinen Grund, unsere Strategie zu ändern, solange wir keine Beweise für einen Truppenabzug haben.“ HAR

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