: Bessere Notengrundlage
■ Verkehrsplan: GAL will wissen, wieviele welches Verkehrsmittel benutzen
Martin Schmidt, der Verkehrsexperte der GAL-Bürgerschaftsfraktion, hat sich dafür ausgesprochen, spätestens im nächsten Jahr neu zu untersuchen, mit welchen Verkehrsmitteln die HamburgerInnen unterwegs sind. „Ich würde es für wichtig halten, dass neue Erhebungen gemacht werden, weil wir derzeit nicht mehr so genau wissen, wie die Aufteilung auf die Verkehrsträger ist in Hamburg“, sagte Schmidt gestern vor der Presse. Die Untersuchung böte eine Datenbasis, auf der festgestellt werden könnte, ob die im Verkehrsentwicklungsplan festgeschriebenen Ziele erreicht werden.
Eine regelmäßige Erfolgskontrolle gehört zu den Nachbesserungen am Plan, die der Verkehrsausschuss der Bürgerschaft SPD-Bausenator Eugen Wagner ans Herz gelegt hat: Einmal in jeder Legislaturperiode solle der Senat die erreichten Fortschritte darstellen.
Die Anhörungen des Verkehrsausschusses hätten gezeigt, dass die meisten Daten, auf deren Grundlage der Verkehrsplan entwickelt wurde, fortgeschrieben werden können, sagte Martin Schmidt. Allerdings gebe es Unsicherheiten, etwa durch neu entstandene Mobilität oder den schwer zu messenden Fahrradverkehr. Bei den Anhörungen hatte die CDU massiv die „veraltete Datengrundlage“ des Verkehrsplans kritisiert.
1990 wurden dem Plan zufolge 45 Prozent aller werktäglichen Fahrten mit dem Auto zurückgelegt, 33 Prozent zu Fuß oder mit dem Fahrrad und 22 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Um eine weitere Zunahme des Autoverkehrs zu verhindern, setzt der Verkehrsplan das Ziel, den Bussen und Bahnen bis 2010 um 30 Prozent mehr Fahrgäste zu bescheren. Um das zu schaffen, will sich die GAL dafür einsetzen, dass mehr Berufspendler ein Job-Ticket erhalten, also vom Arbeitgeber subventionierte Fahrscheine.
Allein 700.000 von den 2,2 bis 2,4 Millionen werktäglichen Autofahrten könnten laut Verkehrsplan überdies mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Hier soll nach dem Willen von GAL und SPD die Werbetrommel gerührt und das Radfahren im Stadtteil angenehmer gemacht werden. Gernot Knödler
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