gothicfestival in leipzig

Die rechte Szene will dabei sein

Wenn am Pfingstwochenende in Leipzig das neunte „Wave-Gotik-Treffen“ steigt, freut sich auch die rechtsintellektuelle Postille Junge Freiheit. „Die wohl originellste Großveranstaltung, die es zur Zeit in Deutschland gibt“, frohlocken die doitschen Rechtsschreiber aus Potsdam.

In Leipzig nämlich werde „niemand ausgegrenzt“. Richtig daran ist, dass seit Jahren beim Leipziger Festival auch als rechtsextrem bekannte Bands und Projekte auftreten. Dazu gehört – auf der separaten Festivalmeile „Lichttaufe“ – neben vielen anderen Death In June. Ihr Führer Douglas Pearce bewundert den SA-Putschisten Ernst Röhm.

Ausgeladen wurde von den Veranstaltern Josef Klumb, der mit Von Thronstahl anreisen wollte. Der Lautsprecher des esoterischen Antisemitismus musste die Absage hinnehmen, nachdem der Sponsor NDR wegen des Rechtsextremen seinerseits Leipzig rechts liegen lassen wollte.

Die Veranstalter des „Woodstocks abendländischer Musikkultur“ (NPD) ergreifen diesmal Gegenmaßnahmen. Die „Grufties gegen Rechts“ versuchen am Sonntag im Eiskeller (Conne Island), das rechtsextreme Dickicht aus Bands, Labels und Fanzines auszuleuchten.