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Volksuni goes Internet

Beim Pfingstpalaver wurde über die Zukunft der zweimal ausgefallenen Volksuni diskutiert. Workshop im Herbst

Hat jemand zu Pfingsten in Berlin etwas vermisst? Wie im letzten Jahr fiel auch dieses Mal die Volksuni aus. Doch nicht vollständig. Der Verein Volksuni e. V. hatte zum eintägigen Pfingstpalaver in die Räume der Rosa-Luxemburg-Stiftung eingeladen, und knapp 20 Personen waren gekommen.

Schwerpunkt des Treffens war die Vorbereitung eines für Ende Oktober geplanten Workshops unter dem programmatischen Titel „Wer verändert die Welt – Alternativen zur Politik der Globalisierung“. Auch die Zukunft der Volksuni selbst stand zur Diskussion. Denn der harte Kern der AktivistInnen ist noch immer davon überzeugt, dass die vielfach totgesagte Volksuni noch eine Perspektive hat – allerdings in neuer Form. „Wir haben Abschied vom Referentenprinzip genommen, wo vom Katheder herab Wissen verkündet wird. An den Workshops sollen sich alle Interessierten beteiligen und ihr Wissen einbringen“, erklärte Andreas Gniewoß vom Volksuni-Vorstand.

An Diskussionsstoff und Ideen zumindest gab es auch beim Pfingstpalaver keinen Mangel. Thematisch ging es um Veränderungen der Politik im Zeitalter der Globalisierung, um Machtfragen in der globalen Mediengesellschaft und Formen des Widerstands gegen den Neoliberalismus. „Wir können damit gleich drei Volksunis füllen“, so das Resümee einer Teilnehmerin. Dass allerdings die Arbeitskraft der ehrenamtlich tätigen MitarbeiterInnen für diesen Kraftakt ausreichen würde, wurde denn doch bezweifelt. Wie es nach dem Herbst-Workshops weitergeht, ist noch völlig offen. Selbst ein Abschied von der bisherigen Art der Präsentation ist nicht unwahrscheinlich. So fand denn auch ein Vorschlag große Unterstützung, die Volksuni sollte sich der Organisierung der Linken in Zukunft auf virtueller Ebene im Internet widmen.

PETER NOWAK

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