Von Bourdieu lernen

... heißt satirisch gegen Arbeitszwang demonstrieren. Aktionstag für soziale Grundsicherung heute in Berlin

Kaum war der französische Soziologe und linke Intellektuelle Pierre Bourdieu am Wochenende in Berlin, um zum politischen Protest gegen den Neoliberalismus zu sammeln, gehen jetzt die JungdemokratInnen in der Hauptstadt auf die Straße. Hatte Bourdieu dazu aufgerufen, das Schweigen zu brechen und die soziale Frage wieder in den Mittelpunkt der Aktivitäten der politischen Linken zu stellen, starten Berliner AktivistInnen jetzt eine „Sozialschmarotzer-Parade“.

Heute wird bundesweit ein Aktionstag für die Einführung einer sozialen Grundsicherung begangen. Der Aktionstag, der von diversen Sozial- und Arbeitsloseninitiativen getragen wird, bildet den Auftakt zu einer Kampagne, die sich über den gesamten Sommer erstrecken soll. Im Rahmen dessen wollen die JungdemokratInnen mit einem satirischen Umzug auf die Situation von Arbeitslosen und SozialhilfeempfängerInnen aufmerksam machen. Ein besonderer Dorn im Auge sind den JungdemokratInnen die GZA-Maßnahmen, mit denen SozialhilfeempfängerInnen zu gemeinnützigen Arbeiten – „Arbeitszwangmaßnahmen“ bei maximal drei Mark Stundenlohn, wie es im Aufruf heißt – herangezogen werden. Die Parade startet um 13 Uhr vom Brandenburger Tor und führt zum Bundessozialministerium. BABS