: Massenflucht aus Salomonen-Knast
BERLIN taz ■ 98 Gefangene, darunter zahlreiche Schwerverbrecher, sind gestern aus dem größten Gefängnis der Salomonen geflohen. In den frühen Morgenstunden hatte ein Wärter aus Sympathie zur Miliz der Isatabu Freedom Fighters (IFF) 20 ihrer gefangenen Kämpfer entlassen. Diese waren nach Kämpfen mit gegnerischen Milizen der Malaita Eagle Force (MEF) in den letzten Wochen festgenomen worden. Im gleichen Gefängnis inhaftierte Mitglieder der MEF randalierten daraufhin in ihren Zellen, sodass die Verwaltung, die enge Vebindungen zur MEF unterhält, beschloss, alle Häftlinge freizulassen. Die MEF hatte vor zwei Wochen in einem Putsch den Rücktritt des Premiers der Inseln erzwungen. Vor wenigen Tagen hatte die MEF sich auf einen Waffenstillstand mit der IFF geeinigt, um die ethnischen Konflike der vergangenen 18 Monate beilegen zu können. Hunderte von Menschen kamen bei den Auseinandersetzungen ums Leben. MB
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen