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rekordhitzeHeiße Neuigkeiten auf Eis

Die Temperatur klettert gestern nachmittag auf 36,1 Grad. Der heißeste Junitag aller Zeiten. Die Freibäder kochen über. In der Reichstagskuppel weht dennoch ein kühles Lüftchen, erläutert Bundestagsmitarbeiter Dieter Tietze.

„Die Vereinbarung zum Atomausstieg ist innerhalb von Bündis 90/Die Grünen ein heiß diskutiertes Thema“, verkünden die Berliner Grünen. Landesverfassungsschutzchef Eduard Vermander schmilzt aus dem Amt. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn will deutsche Informatikstudenten nach Indien schicken. SPD-Landeschef Peter Strieder geht baden. Michael Gwisdek frühstückt mit dem Lover seiner Frau Corinna Harfouch, meldet dpa.

Berlin präsentiert sich bei der Architektur-Biennale als coole City. Beamte demonstrieren morgen für mehr Geld: Per Schiff zum Bundesinnenministerium. Bundesarbeitsminister Walter Riester bestreitet, dass er seit kurzem Jacketts im Uli-Stielicke-Stil trage. Beim ärztlichen Bereitschaftsdienst häufen sich die Anfragen von „hitzegeschädigten“ Patienten. Der Senat schwitzt noch nicht genug: Berlin bewirbt sich um die Ausrichtung des Deutschen Turnfestes im Jahr 2006. Die Eisschnelllauf-WM 2003 kommt sicher nach Berlin. Die Außenwettbewerbe können bei Temperaturen unter minus 20 Grad abgebrochen werden.

Das Ozon belästigt in erster Linie die Sonnenanbeter auf den Liegewiesen. Die Vorsitzende des Bundestags-Kulturausschusses, Elke Leonhard (SPD), würde den Palast der Republik „gerne in einem großen Knall in die Luft gehen sehen“.

Pinguine im Berliner Zoo können sich unter einer Sprühanlage erfrischen. Der SFB-Programmausschuss glaubt, die Kulturmetropole könne „mit einer Drittelwelle nicht adäquat widergespiegelt werden“. Das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit faxt ein „Badegewässer-Update“: „Wer Essensreste im Uferbereich zurücklässt oder seine Notdurft im Freien verrichtet, hinterlässt organisches Material. Dadurch steigen die Fäkalkeime im Wasser.“ Die Hauptstadt weist bundesweit den höchsten Krankenstand auf: 4,9 Prozent. Die Autorin Kathrin Röggla will aus ihrem neuen Roman „Irres Wetter“ lesen. 100 ausländische Spione unter so genannter traditioneller Abtarnung schauen auf diese Stadt, weiß Innensenator Eckart Werthebach. Der Wasserverbrauch stieg schon am Montag auf 949.000 Kubikmeter. 300.000 mehr als an normalen Sommertagen, melden die Wasserbetriebe.

Die Unis propagierten gestern autofrei. Die Studis brausten zum See. Der energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion heißt Kurt-Dieter Grill.

Heute abend sollen möglichst viele Leute bei der Fête de la musique Unter den Linden Beethovens „Ode an die Freude“ singen. Hoffentlich kommt ein Gewitter. Die taz serviert schon mal Eiswürfel. Morgen soll es kühler werden. Die Nächte werden dann auch wieder länger. Und FU-Meteorologe Wolfgang Röder gibt Entwarnung: „Jetzt kommt der Herbst“. GEREON ASMUTHEISWÜRFEL: ERIK-JAN OUWERKERK

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