: dreikampf um spd-vorsitz
Heute neuer Stimmungstest vor dem Landesparteitag
Heute Abend läutet der Kreisverband Charlottenburg/Wilmersdorf eine neue Runde im Dreikampf um den SPD-Vorsitz ein. Für die drei Kandidaten, Parteichef Peter Strieder (48), Parteivize Hermann Borghorst (52) und Stefan Grönebaum (38), ist dies ein weiterer wichtiger Stimmungstest vor dem Parteitag am 15. Juli. Der mitgliederstarke Kreisverband stellt 42 der 320 Parteitagsdelegierten, die einen neuen Landesvorstand wählen.
Der Verdruss über die große Koalition ist auch hier beträchtlich. Davon könnte erneut Stefan Grönebaum profitieren, der sich bereits in drei Kreisverbänden gegen Peter Strieder durchsetzen konnte. Grönebaum will die Parteibasis stärker einbeziehen und forderte gestern im taz-Interview eine „innerparteiliche Clearingstelle“ für umstrittene Fragen. „Dort müssen wir eine verbindliche Position entwickeln.“ Grönebaum erklärte, die SPD könne die Große Koalition jetzt nicht aufkündigen. Sonst hieße es, die SPD wisse überhaupt nicht, was sie wolle. „Wenn man aber nach zehn Jahren großer Koalition nicht darüber nachdenkt, wie man mit einem strategischen Konzept aus ihr herauskommt, dann gibt man sich auf.“
Parteivize Borghorst, der erst vor einer Woche seine Kandidatur erklärte, muss heute ein deutlich besseres Ergebnis erzielen als in Schöneberg/Tempelhof, um nicht als schwacher Kandidat zu gelten. Dort hatte er weit abgeschlagen den dritten Platz belegt.
Interview SEITE 25
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