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Bei der Rüstung im Vorderfeld

Deutschland steht laut BICC mit seinen Rüstungsausgaben weltweit an vierter Stelle

BERLIN taz ■ Bei der Rüstung nimmt die Bundesrepublik weiterhin einen der vorderen Spitzenplätze ein. Laut einer vom „Bonn International Center for Convention“ (BICC) gestern in Berlin vorgelegten Studie lag Deutschland 1998 mit rund 34 Milliarden US-Dollar weltweit auf Rang vier der Militärausgaben. Unangefochten liegen die USA auf Platz eins, auf die 1998 mit 246 Milliarden US-Dollar weltweit 37 Prozent der Militärausgaben entfielen. Platz zwei hält Japan, Platz vier Frankreich.

Für dieses Jahr droht laut BICC eine Wiederbelebung des Rüstungswettlaufs. Trotz großer Anstrengungen bei der Konversion – die Bundesrepublik reduzierte seit 1990 seine Militärausgaben um 35 Prozent – sei eine Verlangsamung zu beobachten. Mit Sorge betrachtet das Institut die Entwicklung in den USA. Dort befänden sich „Regierung und Opposition in einer Art Wettlauf um die Erhöhung der Militärausgaben“, so BICC-Leiter Herbert Wulf. Der neue Militärhaushalt der USA, der 1997/98 um 4,4 Prozent fiel, soll aufgestockt werden: um 1,2 Milliarden Dollar gegenüber dem vergangenen Jahr auf nunmehr insgesamt 266,6 Milliarden Dollar.

Während in Europa die Truppenzahl von weltweit 33 Prozent im Jahr 1987 auf 28 Prozent im Jahr 1998 verringert wurde, hat sich die Zahl der Soldaten in Asien kaum verändert. Dort dienen mittlerweile 50 Prozent aller weltweit eingesetzten Soldaten. In Südasien halten Indien und Pakistan 90 Prozent aller Militärausgaben auf dem Subkontinent. Indien erhöhte sein Militärbudget allein 1998 um 8 Prozent. Mit 10,7 Milliarden in diesem Jahr erreicht es eine Rekordhöhe.

Bedingt durch neuauflammende Kriege (Eritrea, Äthiopien, Demokratische Republik Kongo) ist in Afrika eine Zunahme der Rüstungausgaben und der Truppenstärke um 2 Prozent von 1997/98 zu beobachten.

SEVERIN WEILAND

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