: Noch ein Gläschen A3XX
■ Schutzbündnis kritisiert Euphorie der Politik und „Hantieren“ mit Jobzahlen
Das „Schutzbündnis für Hamburgs Elbregion“ hat die Reaktionen der Hamburger Politik auf den Dasa-Beschluss zum Bau des Superairbus kritisiert. Die Politiker seien „wie besoffen von der Droge A3XX“. Dabei, so das Bündnis, sei „noch keineswegs gesichert“, dass das Flugzeug in Produktion geht: „Die Verkaufsverhandlungen starten erst jetzt.“
Niemand wisse genau, wie viele Jobs der A3XX für Hamburg bringen werde – „auch wenn noch so großzügig mit Arbeitsplatzzahlen hantiert wird“. Am Freitag war von 10.000 in Norddeutschland die Rede, gestern nannte Siegmar Mosdorf, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, die Zahl von 40.000 in ganz Deutschland. Zwei Drittel davon entstünden in der Zuliefererindustrie.
Die „Finkenwerder Initiative gegen DA-Erweiterung“ verlangte am Wochenende die sofortige Veröffentlichung der Grundlagen für die Arbeitsplatzprognose: „Wir halten diese Zahlen für aus der Luft gegriffen, um die Öffentlichkeit zu täuschen.“ Gleichzeitig, so das Schutzbündnis, würden bei einer Erweiterung des Dasa-Geländes in Finkenwerder „Tausende gesicherter Existenzen vernichtet.“ Wenn sich der A3XX nicht mehr rechne, habe Hamburg „aus seiner alten Kulturlandschaft südlich der Elbe eine gigantische Industriebrache gemacht“.
Die Finkenwerde Initiative fordert auch eine Veröffentlichung der Kosten des A3XX für Hamburg. Vorleistungen von 2,4 Milliarden Mark, rechnet das Schutzbündnis, „bedeuten für jeden Hamburger eine zusätzliche Verschuldung von 1000 Mark“. hedi
Für den 1. Juli ruft die Finkenwerder Ini zu einem „informativen Deichspaziergang“ per Rad, Skates und Bus am Mühlenberger Loch auf. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr am Finksweg/Steendiek.
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