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CDU will Schlossdebatte im Bundestag

Union will öffentlichen Raum hinter historischen Fassaden. Fürstin bezeichnet Wiederaufbau als Kitsch

Über den Wiederaufbau des Stadtschlosses soll nach dem Willen der Unionsfraktion direkt nach der Sommerpause erneut im Bundestag debattiert werden. In einem gestern eingebrachten Antrag sprach sich die CDU für den Wiederaufbau des Schlosses aus und forderte von der Bundesregierung eine rasche Entscheidung. Zuletzt hatte das Parlament Ende 1999 auf Antrag der FDP über die seit gut zehn Jahren ausstehende Entscheidung debattiert. Der Bundestag hatte einen Beschluss abgelehnt, bevor ein Gesamtkonzept für die historische Mitte Berlins vorliegt. Nach CDU-Vorstellungen soll die historische Fassade weitgehend wieder hergestellt werden. Favorisiert wird der Vorschlag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die außereuropäischen Museen dorthin zu verlegen. Finanzierungsmodelle mit Privatinvestoren seien unverzichtbar, müssten aber maßgeblich öffentliche Nutzung ermöglichen.

Die Schlossfachfrau Fürstin Gloria von Thurn und Taxis hat sich unterdessen für den Erhalt des „Palastes der Republik“ ausgesprochen. Wenn ein neues Bauwerk errichtet werden soll, müsse es nicht ausgerechnet eines mit feudaler Vergangenheit sein. „Riecht diese Sehnsucht nach Neo-Glanz nicht verdächtig stark nach Kitsch?“ DPA/TAZ

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