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Putins privater Akt der Rache

MADRID dpa ■ Als „privaten Racheakt“ von Präsident Wladimir Putin hat der russische Medienunternehmer Wladimir Gussinski seine vorübergehende Festnahme vor zwei Wochen bezeichnet. Der Staatschef sei im sowjetischen System groß geworden und könne daher öffentliche Kritik nicht akzeptieren, sagte Gussinski der spanischen Zeitung El Pais vom Mittwoch.

Putin sei besonders darüber erbost gewesen, dass man sich in einer Fernsehsendung über ihn lustig gemacht habe. „Da versprach er, mich hinter Gitter zu bringen, und genau das hat er getan“, sagte Gussinski und warf dem Staatschef vor, in Russland „mit den Methoden des KGB“ ein diktatorisches System einführen zu wollen: „Es wird wieder so sein, wie in den alten sowjetischen Zeiten. Sie verhaften dich, um dich fertig zu machen.“ Wladimir Gussinski, Chef der kremlkritischen Mediengruppe Media Most, war am 13. Juni verhaftet worden unter dem Vorwurf, den russischen Staat bei einem Privatisierungsgeschäft um etwa 20 Millionen Mark betrogen zu haben. Gussinski kam nach drei Tagen wieder frei – unter der Auflage, Moskau nicht zu verlassen. Putin hatte stets darauf hingewiesen, dass er mit der Festnahme nichts zu tun gehabt hätte.

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